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Zweite Schaffhauser Berufsmesse eröffnet
Schaffhauser Nachrichten, 09.07.2007 von Hans-Caspar Ryser
93 verschiedene Berufsbilder präsentiert die gestern offiziell eröffnete zweite Schaffhauser Berufsmesse im Berufsbildungszentrum Schaffhausen.
Noch nie war die Vielfalt an Ausbildungsmöglichkeiten für die vor der Berufswahl stehenden Jugendlichen so gross wie heute. In der Berufsausbildung kann heute entweder innerhalb von zwei Jahren mit der berufspraktischen Bildung das Eidgenössische Berufsattest oder während einer Berufslehre von drei oder vier Jahren das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis für die 250 Grundberufe erlangt werden. Diese Abschlüsse bilden dann die Grundlage für die höheren Fachprüfungen und höheren Fachschulen.
Mit der die Lehre begleitenden Berufsmittelschule und abschliessenden Berufsmatur wird der Besuch einer Fachhochschule oder über die Passerelle gar das Studium an einer Hochschule möglich. Daneben eröffnen die traditionelle Gymnasiale Maturität sowie die Berufs- und Fachmaturitäten adäquate Bildungsmöglichkeiten.
Duales Ausbildungssystem
Anlässlich der offiziellen Eröffnung der Berufsmesse von gestern brach Barbara Müller-Buchser denn auch eine Lanze für das duale Ausbildungssystem der Schweiz, welches diese breiten Ausbildungsmöglichkeiten überhaupt ermögliche. Ein eindrücklicher Beweis dieses Erfolges sei die Tatsache, dass heute 87 Prozent der Jugendlichen auf diese Weise einen anerkannten Berufsabschluss schaffen. «Damit dieses Erfolgsmodell weiter bestehen kann, muss es uns gelingen, die Interessen von Arbeitswelt und Gesellschaft in Einklang zu bringen», betonte Müller-Buchser. Nur auf diese Weise könne das breite Spektrum an Berufsmöglichkeiten sowohl für die schulisch schwächeren als auch die schulisch starken Auszubildenden künftig ermöglicht werden. Es dürfe nicht sein, dass ausgebildete Fachkräfte mit etwas kleinerem Schulsack dafür hohen Fachkenntnissen in der Berufswelt benachteiligt würden. Hier sehe sie auch als Vertreterin des Gewerbes Handlungsbedarf.
Funktionierender Verbund
Wie Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel als oberste Ausbildungsverantwortliche betonte, sei die Berufsausbildung ein gut funktionierender Verbund von Lehrbetrieben, Gewerbe, Industrie, Dienstleistungssektor, Verbänden sowie dem Staat. Und gerade an der Schaffhauser Berufsmesse funktioniere das Zusammenspiel dieser Partner hervorragend. Das vom Souverän vor einem Jahr angenommene neue Berufsbildungsgesetz schaffe dazu die erforderliche gesetzliche Grundlage.
Berufsbildung unter einem Dach
Vor dem Hintergrund des grossen Bildungsangebotes sei es für die zukünftigen Auszubildenden nicht ganz einfach, die Übersicht zu behalten, betonte die Regierungsrätin weiter. Und genau da setze die Schaffhauser Berufsmesse an.
«Ziel der Schaffhauser Berufsmesse ist es, den Jugendlichen die Übersicht über Berufe, in welchen im Kanton ausgebildet wird, zu vermitteln», betonte Widmer Gysel. In dieser Hinsicht sei die Schaffhauser Berufsmesse bereits zu einem wichtigen Baustein für eine erfolgreiche Berufswahl geworden.
Jedoch nicht nur die eigentliche Berufsausbildung, sondern auch die Volksschule sowie die Berufsvorbereitungsjahre tragen entscheidend mit dazu bei, dass heute fast allen Jugendlichen eine Lehrstelle oder sonst eine Berufsausbildung angeboten werden könne. Gemäss Widmer Gysel stehe die Forderung nach einem kantonalen Berufsbildungsfonds daher «völlig quer in der Landschaft». «Wir wollen die jungen Leute nur in Fachgebieten mit Bedarf ausbilden», betonte sie.