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Wirkung bleibt umstritten

Schaffhauser Nachrichten, 13.02.2008 von Walter Joos

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Vermag der mit einer Initiative angestrebte Berufsbildungsfonds die angestrebten Ziele zu erreichen? Darüber wurde am Montag debattiert.

Die von den Initianten der Lehrstelleninitiative verfolgten Ziele - siehe dazu die Angaben im separaten Kasten - blieben auch am vergangenen Montag an der von den Vertretern der Alternativen Liste veranstalteten Podiumsdiskussion im Hotel Kronenhof unbestritten. Weniger Einigkeit herrschte hingegen an der von Patrick Caprez, Redaktionsleiter beim Schaffhauser Fernsehen, moderierten Diskussion über die konkreten Auswirkungen des umstrittenen Volksbegehrens. Aus der Sicht der Befürworter - der Kantonsräte Werner Bächtold (SP) und Florian Keller (AL) - vermag die Schaffung eines kantonalen Berufsbildungsfonds einen positiven Beitrag zugunsten eines grösseren und besseren Lehrstellenangebotes zu leisten. Aus der Sicht der Gegner - Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel und Kantonsrat René Schmidt - stehen der administrative Aufwand und der zu erwartende Nutzen bei der Schaffung des angestrebten Berufsbildungsfonds in keinem vernünftigen Verhältnis.

Viele Köche verderben den Brei

«Diese Initiative steht angesichts der überschaubaren Verhältnisse in unserem Kanton quer in unserer politischen Landschaft», erklärte die Vorsteherin des Bildungsdepartementes am Schluss der Diskussion. Aus der Sicht von René Schmidt ist es nach Auffassung der Mehrheit des kantonalen Parlamentes in erster Linie Sache der Branchenverbände, Berufsbildungsfonds zu äufnen. «Viele Köche verderben den Brei», warnte er. Für ihn ist die Schaffung eines zusätzlichen kantonalen Berufsbildungsfonds darum nicht sinnvoll.

Notwendige Verjüngung

Florian Keller zeigte sich dagegen überzeugt, dass der von ihm anvisierte Berufsbildungsfonds den Kanton Schaffhausen für angehende Berufsleute attraktiver machen könnte und damit einen echten Beitrag zu einer «Verjüngung» unserer nachgewiesenermassen überalterten Bevölkerungsstruktur leisten könnte. Nach Werner Bächtold gibt es im Bereich der Berufsbildung zwar keine Patentlösungen. Er glaubt jedoch, dass die Schaffung des von den Initianten verlangten Berufsbildungsfonds dazu beitragen könnte, den beruflichen Nachwuchs in unserem Kanton zu sichern. Zu den umstrittenen Punkten der von rund 30 Personen besuchten Diskussion zählte insbesondere die Frage, ob die in den letzten Jahren von verschiedenen Verbänden gegründeten branchenspezifischen Berufsbildungsfonds, den Zielsetzungen der Initianten mindestens so gut oder gar wesentlich besser gerecht werden als ein staatlich verordneter und verwalteter Berufsbildungsfonds. Auch hier blieben die Meinungen geteilt. Florian Keller wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Leistungen an branchenspezifische Fonds gemäss dem Wortlaut der Initiative den betreffenden Arbeitgebern angerechnet werden. Nach Werner Bächtold vermag nur ein auf einer klaren Rechtsgrundlage beruhender kantonaler Fonds, die sogenannten Trittbrettfahrer zu einem solidarischen Beitrag an die Berufsbildung zu verpflichten.

Gutes Einvernehmen wahren

Für René Schmidt macht es wenig Sinn, das Lehrstellenangebot künstlich aufzublähen. Nach seiner Ansicht gibt es die vielzitierten «Trittbrettfahrer» kaum in unserem Kanton. Rosmarie Widmer Gysel möchte zudem das gute Einvernehmen mit den Arbeitgebern nicht durch zusätzliche Abgaben beeinträchtigen.

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