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«Was Hänschen nicht lernt ...»

Schaffhauser Nachrichten, 17.01.2006 von Walter Joos

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In welchem Schuljahr soll der Unterricht in der zweiten Fremdsprache beginnen? Darüber sind die Meinungen geteilt.

«Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.» Aus diesem Grund soll in der Primarschule bereits vom dritten Schuljahr an eine erste Fremdsprache unterrichtet werden. Darüber waren sich die Teilnehmer am gestrigen Podium im Kulturpalast Orient einig. Keine Einigkeit besteht hingegen bezüglich des Zeitpunkts der Aufnahme des Unterrichtes in der zweiten Fremdsprache. Die Erziehungsdirektoren möchten die Schüler bereits im fünften Schuljahr mit einer zweiten Fremdsprache konfrontieren. Die Initianten zur Beschränkung des Fremdsprachenunterrichtes an der Primarschule möchten diesen Schritt erst im siebten Schuljahr machen. Aus der Sicht von Kantonsrat Daniel Fischer und Schulpräsident Christian Di Ronco wird ein erheblicher Teil der Schüler durch die seitens der Erziehungsdirektoren ihres Erachtens zu früh geplante Aufnahme des Unterrichtes in der zweiten Fremdsprache schlicht überfordert. Nach Auffassung von Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel und Kantonsrat Christian Amsler bestehen die Befürchtungen der Initianten zu Unrecht. Mit Hilfe neuer Unterrichtsformen könne die sprachliche Kompetenz ohne Probleme für die Schüler schon sehr früh gefördert werden.

Bedeutung ist unbestritten

In der von Stefan Balduzzi geleiteten Diskussion blieb die zunehmende Bedeutung der Fremdsprachen unbestritten. Angesichts der wachsenden Mobilität der Bevölkerung plädierten die Gegner der Initiative dafür, die Gefahr einer Insellösung für den Kanton Schaffhausen durch eine deutliche Ablehnung des Begehrens zu bannen. Aus der Sicht der Befürworter ist das Wohl des Kindes jedoch höher zu gewichten als die Bestrebungen zur Harmonisierung des Bildungsbereiches. Qualität komme vor Quantität, erklärten die Initianten. Die Gegner der Initiative verwiesen ihrerseits auf positive Erfahrungen in anderen Regionen. Die Befürworter des Begehrens rügten die Tatsache, dass keinerlei wissenschaftlich gesicherte Analysen über die Auswirkungen des neuen Systems vorliegen.

Aufwand und Nutzen

Auch in der lebhaften Diskussion mit den Teilnehmern der Podiumsveranstaltung blieben die Meinungen geteilt. Dabei wurden neben der Frage der Aufnahmefähigkeit der Schüler auch organisatorische und finanzielle Probleme erörtert. Die Befürworter der Initiative erachten das Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen des Unterrichtes in einer zweiten Fremdsprache auf der Ebene der Primarschule als fragwürdig. Die Gegner des Begehrens zeigten sich dagegen überzeugt, dass nur ein frühzeitiger Einstieg den Erfolg garantiert.

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