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Strukturen hinterfragt

Schaffhauser Delegation im belgischen Eupen

Schaffhauser Nachrichten, 13.10.2005 von Walter Joos

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Vertreter der einheimischen Erziehungsbehörden diskutierten in Eupen über mögliche neue Strukturen im Bildungswesen.

Eine von Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel angeführte Delegation aus Schaffhausen reiste in der vergangenen Woche zu einer dem Thema «Bildung» gewidmeten Fachtagung der Deutschsprachigen Gemeinschaft von Belgien. Dabei wurde das im Kanton Schaffhausen bestehende Schulsystem mit demjenigen in der Deutschsprachigen Gemeinschaft verglichen. Vorrangiges Ziel der Veranstaltung waren ein eingehender Informationsaustausch sowie das Herausarbeiten von Gemeinsamkeiten und Unterschieden in beiden Gebieten.

Austausch von Konzepten
Der freundschaftliche Gedankenaustausch brachte nach Aussage der Teilnehmer unterschiedliche Lösungsansätze zu Tage, regte zum Überdenken der eigenen Strukturen an. Auf besonderes Interesse stiessen die Erläuterungen der Regelungen in den Bereichen Qualitätssicherung, Arbeitszeiten, Lehrerstatuten, Ruhestand oder auch der Beurteilungssysteme. Mögliche künftige Zusammenarbeitsformen sehen die Organisatoren in einem gegenseitigen Studenten- und Schüleraustausch sowie im Austausch von Konzepten und allgemeinen Erfahrungen im Bildungswesen.

Vertiefte Kontakte
Seit zwei Jahren bestehen zwischen dem Kanton Schaffhausen und der Deutschsprachigen Gemeinschaft von Belgien gute Kontakte. Ein erster Besuch einer Delegation von Regierung, Parlament und Ministerium der Gemeinschaft im Kanton Schaffhausen im Jahre 2003 sowie ein anschliessender Gegenbesuch im letzten Jahr in Belgien haben deutlich gemacht, dass eine Vertiefung des Austausches für beide Seiten von Nutzen ist.
Wie sich gezeigt hat, gilt dies vor allem für das Bildungswesen, da dort gleichartige Herausforderungen zu meistern sind und ein gegenseitiger Austausch viel versprechend ist. Für den Kanton Schaffhausen bietet dieser Kontakt neben einem allgemeinen fachlichen Austausch auch einen interessanten Einblick in den Stand der Diskussionen im Bildungswesen in der Europäischen Union.

Spezielle Workshops
An der Tagung nahmen über vierzig Vertreter der Gemeinschaft aus Politik und Verwaltung, darunter Fachbeamte, Schulleiter und Vertreter der Schulträger, teil.
Der Kanton Schaffhausen war durch Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel sowie Rolf Dietrich, Chef des Berufsbildungsamtes, Jakob Geier, Chef des Schulamtes, Eduard Looser, Rektor der Pädagogischen Hochschule Schaffhausen, Raphaël Rohner, Departementssekretär, und Liv Minder, Verantwortliche für die Aussenbeziehungen des Kantons Schaffhausen, vertreten.
Nachdem im Rahmen der einführenden Referate den teilnehmenden Belgiern das Bildungswesen des Kantons Schaffhausen präsentiert und dem Bildungswesen der Gemeinschaft gegenübergestellt worden war, wurden in speziellen Workshops Themen wie die Behördenorganisation, die Bildungsverwaltung, der Schulaufbau, die Berufsbildung, die schulische Aufsicht, Beratung und Evaluation sowie auch die Lehrerausbildung an der Pädagogischen Hochschule diskutiert. (W. J.)

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