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Startschuss zum ersten Stadtfäscht
Schaffhauser Nachrichten, 30.08.2008 von Martin Schweizer
Die Eröffnung des ersten Schaffhauser Stadtfäschtes fand auf dem Herrenacker statt, wo schon vor dem Eindunkeln einiges los war.
Nicht der Bär war los, so ausgelassen gaben sich die Gäste um diese Zeit auf dem Herrenacker nicht, noch nicht, aber die Stimmung gestern Freitagabend um 18 Uhr darf man ruhig als gelöst bis heiter bezeichnen. Einerseits waren die Organisatoren, allen voran OK-Präsident Dani Leu und Pro-City-Präsident Peter Wehrli, froh, dass bis zu dieser Stunde und zur offiziellen Eröffnung des ersten Schaffhauser Stadtfäschtes alles mehr oder weniger programmgemäss beziehungsweise glatt abgelaufen war.
Nach dem Wahlstress
Andererseits: Unter den von den «Schaffhauser Nachrichten» eingeladenen Gästen im VC-Kanti-Zelt befanden sich einige Politiker und Politikerinnen, die eben einen mehrwöchigen Wahlstress hinter sich gebracht hatten, nun aufatmen und mehr oder weniger gelassen dem morgigen Wahlsonntag entgegenfiebern konnten. Ursula Hafner gab im Rahmen eines beiläufigen Smalltalk zwar zu, ein bisschen «den Bammel zu haben», man wisse bei einer Wahl ja nie, wie es herauskomme. Verunsichert wirkte die Magistratin aber nicht wirklich, heute Samstag wird man die Regierungspräsidentin im AZ-Beizli am Platz sogar als «Serviertochter» begrüssen können.
Ab in die Ferien
Engagiert am Stadtfäscht ist heute Samstagnachmittag auch Rosmarie Widmer Gysel, und zwar als Erziehungs- und Sportdirektorin bei einem Schülerseiligumpen auf dem Herrenacker. Die Regierungsrätin war gestern auch deshalb bester Laune, weil sie endlich, nach Monaten und nach dem Stadtfäscht und nach der hoffentlich geglückten Wahl, am Montag in die Ferien verreisen kann. Ziel für die nächsten zwei Wochen: das Wallis, den Koffer voller Bücher. Begrüsst wurden die Gäste aus Wirtschaft und Politik gestern Freitagabend am Eröffnungsapéro von SN-Chefredaktor Norbert Neininger, der sich ein gelungenes erstes Schaffhauser Stadtfäscht erhoffte. Dasselbe erwartete natürlich auch OK-Präsident Dani Leu, der noch vor den Sponsoren erst einmal dem Wettergott seinen Dank abstattete; ihm kann man ja theoretisch manches in die Schuhe schieben, gestern aber war er nicht nur gnädig, sondern mit seinen hohen und bis spät in die Nacht hinein angenehmen Sommertemperaturen geradezu in Festlaune pur. Dani Leu erinnerte in seiner Ansprache im übrigen auch an die Verdienste seiner Vorgänger, an Paul Pflügl, Rolf Schmid, Dieter Amsler. Das heutige Stadtfäscht hiess, wie wir wissen, City-Märkt, der als Name gewiss noch lange als Begriff lebendig und zumal bei älteren Semestern in Erinnerung bleiben wird. «Ich mue nu a früener dänke, dänn gohts mer guet», sagte dazu gestern beim Apéro lachend Karikaturist und Nostalgiker Fritz Bünzli, der von Anfang an dabei war.
«Kreuzfidele» Stimmung
Zwanzig Mal fand der Märkt statt, im zweijährigen Turnus mit dem Unterstadtfest. Der erste und damals zunächst als einmaliges Ereignis geplante City-Märkt organisierte die Pro City wie heute ebenfalls Ende August, und zwar vor 38 Jahren, anno 1970. Und schon damals schien allen Beteiligten klar, dass der Märkt zugleich ein Fest war, das «dringend wiederholt» werden müsse. In einer noch während des Märktes herausgegebenen Sonderausgabe schrieben die «Schaffhauser Nachrichten» von einer «kreuzfidelen» Stimmung unter «geschätzten» 12 000 Besuchern.
Heute gehts weiter
Tausende werden es wohl auch diesmal sein. Vero Heller, die an der gestrigen Eröffnung die Grussworte des Stadtrates überbrachte, empfahl den Besuchern jedenfalls schon vorsorglich den bis morgens vier Uhr bereitstehenden Nachtbus. Und heute Samstag ab zehn Uhr gehts weiter, mit vielen Attraktionen und unter dem Motto des ersten Stadtfäschtes: «Mir gsehnd üs».