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Schule erhält eine neue Basis

Schaffhauser Nachrichten, 15.01.2008 von Walter Joos

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Mit dem Eintretensreferat von Kantonsrat Thomas Hurter nahm das Parlament gestern die Beratungen zum neuen Bildungs- und Schulgesetz auf.

«Die in den vergangenen Jahrzehnten vollzogene Entwicklung, die vermehrte Mobilität, die zunehmende Globalisierung, die Existenz von Privatschulen, die demographischen Veränderungen und eine lange Reihe von parlamentarischen Vorstössen haben eine Totalrevision des Schulgesetzes unumgänglich gemacht.» Das stellte Thomas Hurter (SVP, Schaffhausen) zu Beginn der gestrigen Eintretensdebatte im Parlament fest. Als wesentliche Punkte der neuen rechtlichen Basis der Volksschule bezeichnete der Kommissionspräsident den Wunsch nach geleiteten Schulen, die Forderung nach Integration statt Separation und den Zwang zur grenzüberschreitenden Harmonisierung der Lehrpläne. Um den damit verbundenen Ansprüchen gerecht zu werden, bedarf es nach Thomas Hurter einer erhöhten Flexibilität und der Bereitschaft zu konstruktiven Kompromissen. Aus seiner Sicht unterbreitet die von ihm präsidierte Spezialkommission den Volksvertretern aufgrund der regierungsrätlichen Vorgaben einen ausgewogenen Vorschlag.

Schule soll im Dorf bleiben

Der von Thomas Hurter (SVP, Schaffhausen) gestellte Antrag, auf die überarbeitete Doppelvorlage zur Schaffung eines Bildungsgesetzes und zur Revision des Schulgesetzes einzutreten, blieb in der Folge unbestritten. Auch Elisabeth Bührer (FDP, Thayngen), Werner Bächtold (SP, Schaffhausen), Philipp Dörig (SVP, Merishausen) und René Schmidt (ÖBS, Schaffhausen) sprachen sich im Namen ihrer Fraktionen für Eintreten auf die Kommissionsvorlage aus. Die Sprecherin der FDP/CVP-Fraktion würdigte insbesondere die vermehrte Mitwirkung der Schüler und der Eltern. Der Vertreter der SP/AL-Fraktion wies dagegen auf die zentrale Bedeutung integrativer Schulformen hin. Aus der Sicht der SVP/SAS-Fraktion sollte aufgrund der neuen rechtlichen Grundlagen wieder mehr Ruhe in den Schulalltag einkehren. Der Exponent der ÖBS/EVP-Fraktion warnte gleichzeitig vor einer zu stark auf ökonomischen Kriterien ausgerichteten Bildung von neuen Schulverbänden. Die Gemeinden sollten - so René Schmidt - wenn immer möglich die Schule sowie die notwendigen familienergänzenden Betreuungsangebote im Dorf behalten. Nach seiner Überzeugung sollten nur jene Dinge umgestaltet werden, die tatsächlich geeignet sind, das Wohl der Kinder zu verbessern.

Konzentration auf Kernaufgaben

Im zweiten Teil der Eintretensdebatte «outete» sich Christian Amsler (FDP, Stetten) als vehementer Befürworter der geleiteten Schulen. Nach seiner Überzeugung hat das bisher im Kanton Schaffhausen praktizierte «Vorsteherwesen» längst ausgedient. Die an der Volksschule tätigen Lehrpersonen können sich nach seiner Überzeugung nur dann in vermehrtem Masse auf ihren eigentlichen Kernauftrag konzentrieren, wenn der Schulbetrieb durch eine professionelle Führung gewährleistet sei. Iren Eichenberger (ÖBS, Schaffhausen) setzte den Schwerpunkt bei den Sonderschulen. Aus ihrer Sicht bedarf das angestrebte Integrationsmodell einer besonders sorgfältigen Ausgestaltung. Für Eduard Joos (FDP, Schaffhausen) fehlen im neuen Schulgesetz klare Angaben über die Weiterentwicklung der Bildungsinhalte. Das Thema soll im Rahmen der weiteren Beratungen im Detail erörtert werden.

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