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Schützen bereit - Feuer frei!
Schaffhauser Landzeitung, 20.07.2009 von Kurt Schönberger
So tönt es anlässlich des Schaffhauser Kantonalschützenfestes 2009 bald in den verschiedenen Schiessständen im Chläggi und im Randental. Ausgetragen wird das grosse sportliche Ereigniss über drei aufeinanderfolgende Wochenende im August, angefangen am 7. August 2009. Erwartet werden rund 4`100 Gewehr- und rund 900 Pistolenschützen. An jedem der drei Wochenenden gibt es einen Sonderanlass.
Zu einer Medienorientierung am letzten Donnerstagmorgen eingeladen hatte eine Delegation des Organisationskomitees (OK), angeführt von Regierungspräsidentin Rosmarie Widmer Gysel als dessen Präsidentin und Peter Baumann, Ehrenpräsident des Schaffhauser Kantonalschützenverbandes und OK-Vizepräsident, flankiert vom Medienverantwortlichen, Marcel Tresch. Und auch der Ort dieser Information war nicht zufällig gewählt: Man traf sich bei der Rimuss- und Weinkellerei Rahm AG in Hallau, dem eigentlichen Festzentrum während des Anlasses im August.
'Festwii' zum Jubiläum
Peter Rahm von der Rimuss- und Weinkellerei Rahm AG freute sich über die Ehre, mit seinen Gebäulichkeiten das eigentliche 'Herz' des Anlasses sein zu dürfen. Er stelle dies unter das Motto 'dienen kommt vor verdienen', unter dasselbe Motto also, 'nach dem auch die Firma Rimuss geführt wird' wie er es zum Ausdruck brachte. Freude hatte Peter Rahm indessen nicht nur daran, sondern mit Stolz präsentierte er den Anwesenden den speziell für das kantonale Schützenfest hergestellten 'Festwii' der Marke 'Graf von Spiegelberg'. Dass die Wahl nicht zufällig auf diesen gefallen ist, liegt daran, dass just in diesem Jahr eben dieser Wein sein 50-jähriges Jubiläum feiern kann.
Bereits zum 13. Mal
Kantonale Schützenfeste haben Tradition - sie gehören gewissermassen 'einfach zur Schweiz'. So auch im Kanton Schaffhausen. Und dessen Geschichte ist denn auch entsprechend lang. Das erste davon wurde im Jahre 1905 in Neuhausen ausgetragen mit einer Plansumme (Nettobudget) in Höhe von 40`000 Franken. Dann folgten einige Austragungen in der Hauptstadt und in anderen Regionen des Kantons. Vor 23 Jahren, im Jahre 1986, war das Chläggi an der Reihe und nun also auch im Jahre 2009 wieder, dieses Mal zusammen mit den Gemeinden Beggingen und Schleitheim aus dem Randental. Interessant zu verfolgen ist auch die Plansumme. Waren es im ersten Jahr noch bescheidene 40`000 Franken, lag die Zahl im Jahre 1986 bereits bei 370`000 Franken. Der absolute Rekordwert mit 630`000 Franken stammt aus dem Jahre 2003 in der Stadt Schaffhausen. Für die 13. Austragung liegt die Summe bei 500`000 Franken. 'Mit Blick auf die wirtschaftliche Situation und dem Verhalten der Konsumenten, welches sich nun auch auf die Freizeit und den Sport auswirkt, waren wir bei der Budgetierung diesbezüglich etwas vorsichtig' meint Peter Baumann dazu.
Mit Waffen über den Zoll
Etwas ganz Spezielles müssen die auswärtigen Schützinnen und Schützen beachten: die Anreise ins Chläggi. Diese kann sowohl über die Schweizer- als auch über die Deutsche Seite erfolgen. Letzteres allerdings mit einigen Bedingungen, die strikte einzuhalten sind. Zu beachten ist ausserdem, dass jeder Schütze sich vor seinem Wettkampf im Zentrum in Hallau melden muss. Erst danach kann er sich in den von ihm selbst gewählten Schützenstand begeben und sein Programm absolvieren.
Vom Blauburgunderland- bis zum Schützenkönigsstich
Geschossen wird mit dem Gewehr auf die Distanz von 300 Metern und mit der Pistole auf 50 m und 25 m, alles in verschiedenen Ständen im Chläggi und im Randental (siehe Kasten). Und wie es bei Schützenfesten üblich ist, gibt es nicht nur einen Wettkampf, sondern dieser besteht aus diversen Stichen. In der Gewehrkonkurrenz sind es 18, für die Pistolenschützen 50 m 15 und über die 25 m-Distanz deren 11. Dazu kommen die Wettkämpfe der Armbrustschützen. Speziell ins Auge sticht dabei natürlich der Stich mit dem wohlklingenden Namen 'Blauburgunderland'. Höhepunkt des gesamten Anlasses wird indessen der Schützenkönigsstich sein, an dem sich alle Schützen, die sich dafür qualifiziert haben, teilnehmen können. Dies ist übrigens das erste Mal so, denn bis anhin war dieser Wettkampf ausschliesslich Schützen aus dem Kanton Schaffhausen vorbehalten. Diese neue Praxis wird auch in anderen Kantonen angewendet.
Teilnehmende aus der ganzen Schweiz - ¼ Million Patronen
Die Anmeldezahlen sind gemäss Peter Baumann erfreulich, obschon mit Stand 12. Juli 2009 die budgetierten Zahlen noch nicht ganz erreicht worden sind. Anmeldungen sind aus allen 26 Kantonen der Schweiz eingegangen. Konkret liegen folgende Zahlen vor: 3`874 Gewehrschützen (Budget: 4'100), 516 Pistolenschützen (Budget 900). Weil Anmeldungen bis zum letzten Tag möglich sind, zeigt sich Peter Baumann sehr zuversichtlich, dass die angenommenen Zahlen erreicht werden können. Verschossen werden über die gesamte Dauer des Festes rund eine Viertel Million Patronen.
