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Rosmarie Widmer: Die Erfahrene der SVP
Radio SRF, 14.08.2012 von Roger Steinemann / Christa Edlin
Die Wilchinger Finanzfachfrau Rosmarie Widmer Gysel (SVP) ist seit 2005 Regierungsrätin. Sie wurde - zusammen mit Ursula Hafner - als erste Frau in die Regierung gewählt. Zuerst leitete sie das Erziehungsdepartement. Seit Frühling 2010 ist sie für die Finanzen und die Polizei zuständig.
Rosmarie Widmer Gysel sorgte 2004 für eine grosse Ueberraschung. Sie erhielt 107 Stimmen mehr als der amtierenden Herbert Bühl von den Oekoliberalen, der aus der Regierung ausschied. Mit diesem Wahlsieg eroberte sie für die SVP den zweiten Sitz, den diese 1968 verloren hatte. 2012 spürt ausgerechnet die 56-jährige Klettgauerin am meisten Gegenwind: das einschneidende Sparpaket und die Steuerstrategie des Regierungsrates, die die Finanzdirektorin in der Oeffentlichkeit vertritt, sind sehr umstritten.
Nicht nach der Rasenmähermethode
Im Gespräch mit dem Regionaljournal verteidigt Rosmarie Widmer Gysel dieses Sparpaket. Es sei keineswegs nach der "Rasenmäher-Methode" zustande gekommen. Sondern die Regierung habe aufgrund der Sparvorschläge aus den Dienststellen sehr wohl ein Sparprogramm mit Prioritäten zusammengestellt. Laut Rosmarie Widmer Gysel trifft es nicht zu, dass bisher nur die Reichen von den Steuersunkungen profitiert hätten, sondern auch der Mittelstand. Die bisherige Steuerstrategie habe sich bewährt: Der Kanton habe seit 2004 12 Prozent mehr Steuereinnahmen und 3000 zusätzliche Arbeitsplätze.
Steuererhöhungen kein Thema
Rosmarie Widmer ist nicht bereit, über Steuererhöhungen zu diskutieren. Die Regierung sei der Meinung, dass die Verwaltung zuerst bei sich selber sparen müsse. Der Kanton habe Fett zugelegt, das abgebaut werden müsse. Eine Aussage, die SP-Kandidat Werner Bächtold im Gespräch mit dem Regionaljournal als "zynisch" bezeichnet hatte, wenn man bedenke, dass unter anderem bei der Musikschule und den Landeskirchen gespart werde. (ster/edlc)