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Qual der Wahl für die Kulturjury

Schaffhauser Nachrichten, 22.06.2006 von Sandro Stoll

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Nie zuvor hat sich die Jury bei der Verteilung der begehrten Förderbeiträge und Atelierstipendien so schwer getan wie dieses Jahr - ein gutes Zeichen für die Schaffhauser Kultur.

Die Schaffhauser Förderbeiträge im Gesamtbetrag von 90 000 Franken gehören zusammen mit dem Künstleratelier in Berlin zu den wichtigsten Massnahmen, mit denen Kanton und Stadt die Entwicklung der professionell arbeitenden Kunstschaffenden unterstützen. Dementsprechend begehrt sind die Auszeichnungen: 37 Dossiers wurden der mit renommierten Experten besetzten Jury eingereicht, sieben weitere Künstler bewarben sich dieses Jahr um die zwei sechsmonatigen Aufenthalte im Berliner Künstleratelier des Kantons.

Und offensichtlich fiel der Jury die Wahl heuer besonders schwer: Zum ersten Mal nämlich wurde die Preissumme in sechs Mindesttranchen von 15 000 Franken aufgeteilt. Grund dafür, so Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel, sei die «durchwegs hohe Qualität der eingereichten Dossiers», die vom «sehr hohen Niveau des Schaffhauser Kulturschaffens» zeugten. Bestätigt wurde diese Analyse von Rolf C. Müller, der als Kulturbeauftragter der Stadt die Jurierung begleitete: «Das Feld war unglaublich dicht, die Dossiers extrem kreativ - wir hatten Mühe, die richtigen auszuwählen.»
Durchgesetzt hat sich schliesslich eine bunte Mischung aus bildenden Künstlern, Literaten, Filmemachern und Musikern (vgl. auch den Artikel auf Seite 1). In der Regel sind die Förderbeiträge Projektbeiträge, also eine Hilfe zur Realisation von aussergewöhnlich ambitiösen künstlerischen Ideen. Besonders aufgefallen sind dieses Jahr der »U-16-/U-20-Poetry-Slam», ein Schaffhauser Dichterwettbewerb mit dem Ziel, junge Sprachtalente auf die Bühne zu holen, sowie das künstlerische Forschungsvorhaben des Bühnenbildners und Lichtkünstlers Roger Staub im Grenzbereich von Typografie, bildender Kunst und Gestaltung mit dem Medium «Licht». Von beiden Projekten wird man sicher noch hören.

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