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Nichts geschieht auf Knopfdruck

Schaffhauser Nachrichten, 07.08.2005 von (Y. S.)

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An der Lehrabschlussfeier des Berufsbildungszentrums SIG Georg Fischer hiess es, dass in der Lehre nichts auf Knopfdruck gehe.

«Wievielmal am Tag benützen Sie Druckknöpfe?», fragte Bruno Leu, Leiter des Berufsbildungszentrums SIG Georg Fischer (BZ), die Anwesenden an der Lehrabschlussfeier gestern Nachmittag. «Es fängt am Morgen an, wenn Sie den Knopf am Wecker drücken, um ihn abzustellen. Dann geht es weiter mit dem Lichtschalter, der Espressomaschine und so weiter», erklärte er. «Wir sind eine Druckknopfgesellschaft geworden.» Bei der Lehrlingsausbildung funktioniere es aber nicht auf Knopfdruck. Die Absolventen hätten einen harten Weg hinter sich: «Lehrlingsausbildung bedeutet drei bis vier Jahre Engagement, Lernwille und Geduld.»
Gerade an Letzterem mangle es in der heutigen Zeit sehr. «In der Wirtschaft sind Druckknopfresultate gefragt», bedauert Leu. Während früher auf Methoden, Sozialkompetenz und innovative Lern- und Lehrinhalte gesetzt worden sei, würde nun Wert auf Marktposition und -anteil sowie Margen und Gewinn gelegt. Mit der Geschichte von König Midas, der sich wünscht, alles, was er anfasse, würde zu Gold, und schliesslich deswegen verhungert, machte Leu seine Einstellung zur heutigen Wirtschaft klar.

Rosmarie Widmer Gysel, Regierungsrätin und Vorsteherin des Erziehungsdepartements des Kanton Schaffhausens, schloss sich der Meinung Leus an. Sie ermahnte die Absolventen auch, sich immer weiterzubilden. «Wer im individuellen Wettbewerb bestehen will, muss sein Wissen, seine Fähigkeiten und Qualifikationen immer auf dem aktuellsten Stand halten», erklärte sie. Der schnelle Wandel der Anforderungen im Arbeitsmarkt verlange die Bereitschaft, flexibel zu reagieren. «Wir müssen bereit sein, weiterzulernen.»

Die Regierungsrätin animierte die jungen Leute auch, die an sie gerichteten Aufforderungen in puncto Weiterbildung als Chance und Herausforderung zu sehen. «Sie werden sehen, dass Befriedigung im Beruf auch davon abhängt, sich Herausforderungen zu stellen».

Von den 64 Absolventen des BZ haben alle die Prüfungen bestanden. Für ihre hervorragenden Leistungen wurden Pascal Ritzmann, Lukas Staub, Bettina Toggenburger und Daniel Kummer mit einem kantonalen Diplom ausgezeichnet. Sie erzielten eine Abschlussnote von 5,3; Daniel Kummer sogar brillante 5,5. Als Belohnung erhielten die Ausgezeichneten ein Goldvreneli. Zudem wurden Bettina Toggenburger und Roger Braig für ihre hervorragenden Abschlussarbeiten geehrt. Sie erhielten einen Pro-City-Gutschein im Wert von 200 Franken.

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