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Neue Vereinbarung im Bildungswesen

Schaffhauser Nachrichten, 20.10.2007 von Walter Joos

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Die Autonome Hochschule von Eupen und die Pädagogische Hochschule Schaffhausen wollen ihre Zusammenarbeit verstärken.

Seit vier Jahren bestehen zwischen der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien und dem Kanton Schaffhausen regelmässige Kontakte. Ausgangspunkt der Zusammenarbeit zwischen der im Westen von Belgien und im Norden der Schweiz gelegenen Regionen sind laut Aussage von Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz und Staatsschreiber Reto Dubach die vergleichbaren Strukturen und Herausforderungen. Beide Gebiete befinden sich in einer Randlage, besitzen etwas mehr als 70 000 Einwohner und haben sich sowohl gegenüber ihren Nachbarn als auch den übergeordneten Institutionen zu behaupten. «Wir haben festgestellt, dass wir sehr viele ähnliche Probleme zu lösen haben und viel voneinander lernen können», erklärte der seit acht Jahren an der Spitze der Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft von Belgien stehende Regierungschef.

Verstärkter Austausch

Zu den Schwerpunkten der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit gehört das Bildungswesen. In diesem Bereich fanden in den letzten Jahren verschiedene Fachtagungen statt. Zu den hervorstechenden Gemeinsamkeiten gehört insbesondere die Tatsache, dass die deutschsprachige Gemeinschaft von Belgien und der Kanton Schaffhausen eine pädagogische Hochschule besitzen. Auf Grund der schrittweise aufgebauten freundschaftlichen Beziehungen wurde anlässlich des gestrigen Besuches einer belgischen Delegation eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Autonomen Hochschule Eupen und der Pädagogischen Hochschule Schaffhausen unterzeichnet. Wie aus dem von Rektor Eduard Looser, Direktor Stephan Boerner, Unterrichtsminister Oliver Paasch und Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel unterzeichneten Dokument hervorgeht, wollen die beiden Hochschulen auf verschiedenen Ebenen einen regelmässigen Austausch pflegen.

Intensivierte Kontakte

Dazu gehören zum einen eine intensivierte Zusammenarbeit in den Bereichen Weiterbildung sowie Forschung und Entwicklung. Zum andern sollen die bestehenden Kontakte durch kürzere oder längere Aufenthalte von Studierenden, Dozierenden und Mitarbeitenden an der befreundeten Hochschule intensiviert werden. Die dabei gewonnen Erkenntnisse sollen den Studierenden so weit wie möglich angerechnet werden. Weitere Anknüpfungspunkte zwischen Eupen und Schaffhausen bestehen aber auch im Bereich der Fremdsprachen und der sonderpädagischen Angebote. So sollen in Zukunft unter anderem gemeinsame Sprachaufenthalte in Aix-en-Provence organisiert werden. «Sowohl der Kanton Schaffhausen als auch die Deutschsprachige Gemeinschaft in Belgien orientieren sich an dem vom Europarat erlassenen Referenzrahmen», betonte Unterrichtsminister Oliver Paasch gestern im Restaurant Frieden gegenüber den Vertretern der Medien.

Organisation und Controlling

Neben dem Workshop für die im Bildungswesen tätigen Fachleute befassten sich die in der Verwaltung tätigen Vertreter mit aktuellen Fragen der Aufgabenteilung, der wirkungsorientierten Verwaltungsführung, der Agglomerationspolitik, der Notwendigkeit von strukturellen Reformen sowie dem weiteren Ausbau der interregionalen Zusammenarbeit.

Uhrenmuseum und Keltereibesuch

Das Besuchsprogramm zu Gunsten der belgischen Delegation wurde gestern mit einer Besichtigung des Uhrenmuseums der International Watch Company (IWC), einer Degustation in der Weinkellerei Rötiberg in Wilchingen, einer Wanderung durch das Rebgebiet und einem Nachtessen im Restaurant Bad in Osterfingen abgeschlossen. Heute Samstag treten die Gäste aus der Deutschsprachigen Gemeinschaft die Rückreise in ihre Heimat an.

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