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Neue Aufgabenstellung für die Brigade
Schaffhauser Nachrichten, 26.03.2011 von Werner Breiter
In der ehemaligen Stahlgiesserei fand gestern der Jahresrapport der Infanteriebrigade 7 statt, die unter dem Kommando von Brigadier Martin Vögeli steht.
Haupttraktandum am gestrigen Jahresrapport der Infanteriebrigade 7 in der ehemaligen Stahlgiesserei in Schaffhausen bildeten die Ausführungen von Brigadier Martin Vögeli über die Handlungsrichtlinien seiner Anfang des letzten Jahres umstrukturierten Brigade. Deren bisherige aktive Bataillone und Abteilungen sind neu aktiven Brigaden zur Ausbildung zugewiesen worden. Im Gegenzug hat die Infanteriebrigade 7 sieben inaktive Bataillons- und Abteilungsstäbe zugeteilt erhalten. Die aus der ehemaligen Felddivision 6 und der Felddivision 7 gebildete Brigade ist damit zu einem Deutschschweizer Verband geworden.
Taktischer Kurs im September
In seinem Jahresrapport 2011 wies Brigadier Martin Vögeli darauf hin, dass seine Brigade als einziger Verband der Schweizer Armee im September im Raum Frauenfeld einen Taktischen Kurs durchführen wird. Während fünf Tagen werden die Truppenkörperkommandanten, ihre Stäbe, die Einheitskommandanten und ihre Zugführer trainiert. Durch spezifische technische Weiterbildung soll das Wissen der Fachspezialisten nach dem Motto «Entschluss am Bus» mit Entschlussskizzen im altbewährten Rahmen mit aufgeklebtem Packpapier aufgearbeitet werden. Als Kaderorganisation ohne Truppenausbildung sei die Infanteriebrigade 7, so Martin Vögeli, ganz auf die Lösung von Sicherheitsproblemen ausgerichtet. Kurz- und mittelfristig zehrten die Offiziere noch von ihren Erfahrungen im Truppendienst. Langfristig werde allerdings das Abrufen von allzu weit zurückliegenden Erfahrungen zu Lücken im militärischen Wissen führen. Im Beisein von Regierungsvertretern der Kantone Zürich, Schwyz, Glarus, Schaffhausen, beider Appenzell, St. Gallen und Thurgau und zahlreichen weiteren Gästen entbot Stadtpräsident Thomas Feurer nach dem einleitenden Munot-Marsch des Spiels der Gebirgsinfanteriebrigade 9 unter Oberleutnant Alexandra Demarmels die Grüsse der Stadt Schaffhausen. Den Gruss und Willkomm des Regierungsrates und der Bevölkerung des Kantons Schaffhausen entbot Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel. Sie wies darauf hin, dass wir Sicherheit und damit eine Armee brauchten, diese trage zur Unterstützung der Behörden und zur Standortförderung der Schweiz bei. Die St. Galler Regierungsrätin und Vorsteherin des Justiz- und Polizeidepartementes, Karin Keller-Sutter, wies in Vertretung von VBS-Chef Ueli Maurer auf die wichtige Zusammenarbeit der Kantone in den vier Polizeikonkordaten hin, denen mit Ausnahme von Zürich und dem Tessin alle Kantone angehören. Die Armee habe im Sicherheitsverbund Schweiz eine zentrale Rolle als Sicherheitsreserve, welche man aus politischer Opportunität keinesfalls zerschlagen dürfe.
Finnischer Besuch
Oberstleutnant im Generalstab Esapekka Vehkaoja, finnischer Verteidigungsattaché für die Schweiz mit Sitz in Paris, erläuterte das Wehrmodell seines Heimatlandes, das die allgemeine Wehrpflicht kennt. Im Verhältnis zu seiner Grösse verfüge Finnland über eine kleine, schlagkräftige Armee zum Schutz der 1300 Kilometer langen Grenze zum östlichen Riesenbereich. Die finnischen Streitkräfte verfügten über Heer, Marine und Luftwaffe sowie Grenzschutzformationen, die im Kriegsfall dem Heereskommando unterstellt würden. Vor der gemeinsam gesungenen Landeshymne verabschiedete Brigadier Martin Vögeli seinen Stabchef Oberstleutnant Fridolin Keller. Danach taten sich die Truppenangehörigen und ihre Gäste am offerierten Apéro riche gütlich.