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Netzwerkarbeit für die Berufsbildung

Schaffhauser Nachrichten, 30.05.2008 von Erwin Künzi

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Im «Forum 08» haben sich gestern Lehrpersonen der Sekundarstufe I sowie Vertreter der Berufsbildung und der Lehrbetriebe zum Informationsaustausch getroffen.

In vielen Familien mit Jugendlichen, die nach den Sommerferien die dritte Klasse der Sekundarstufe I besuchen, steht - bei Sekundarschülern etwas weniger, bei Realschülern etwas mehr - eine Frage im Vordergrund: Wie sieht es mit einer Lehrstelle aus? Nur wer den Einstieg ins Berufsleben schafft und einen Beruf erlernen kann, hat später die Chance, einmal nicht nur sich, sondern auch eine Familie zu ernähren und seinen Platz in der Gesellschaft zu finden. Darum ist es von grösster Wichtigkeit, dass möglichst viele Jugendlichen, wenn sie nicht eine weiterführende Schule besuchen, eine Berufslehre absolvieren können.

Dieses Ziel hat sich die Kommission Schule - Berufsausbildung des Erziehungsrats gesetzt. Bereits zum drittenmal hat sie ein Forum organisiert, um einen optimalen Informationsfluss zwischen allen, die bei der Berufswahl und -ausbildung beteiligt sind, sicherzustellen. Das «Forum 08», das sich diesesmal vor allem an die Klassenlehrpersonen der Sekundarstufe I richtete, fand gestern nachmittag im Hombergerhaus in Schaffhausen statt.
Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel, Chefin des Erziehungsdepartements, wies zu Beginn auf mögliche Spannungen zwischen Volksschule und Lehrbetrieben hin, die vor allem dann auftreten könnten, wenn die obere Stufe Erwartungen habe, die die untere nicht erfüllen könne. Hier müssten sich beide als Partner sehen, das Gespräch suchen und Informationen austauschen: «Nur so kann der Übergang optimiert werden», meinte sie.
Informationen wurden in der Folge reichlich ausgetauscht. Unter der Regie von Schulinspektor Ruedi Leu wurde informiert über die Situation bei den Lehrstellen (739 abgeschlossene Lehrverträge, so viele wie noch nie zu diesem Zeitpunkt), über den Aufbau des Case-Managements, das zum Ziel hat, dass bis 2015 95 Prozent aller Unter-25-Jährigen eine Berufsausbildung haben, über die Berufsmesse, die vom 11. bis zum 13. September im Berufsbildungszentrum stattfindet, und über den Start des Berufsvorbereitungsjahrs (siehe Artikel auf dieser Seite). Ein weiteres Thema war die Schnupperlehre, die aus Sicht der Lehrpersonen wie der Lehrbetriebe beleuchtet wurde und auch zu kritischen Anmerkungen führte. Der abschliessende Apéro wurde rege für weitere Diskussionen genutzt.
Nach den Sommerferien startet im Charlottenfels in Neuhausen am Rheinfall das erste Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) im Kanton Schaffhausen. Dessen Leiter Roger Suter informierte gestern im Rahmen des «Forums 08» (siehe nebenstehenden Artikel) über das neuste Bildungsangebot im Kanton. Wer dort dabei sein will, musste sich bewerben, über die Aufnahme entschied eine Kommission. Suter: «Man nimmt nicht jeden.» Für das Vollzeitmodell schafften bis jetzt 73, für das arbeitsbegleitende Modell 78 und für den Integrationskurs, in dem während 44 Wochenlektionen vor allem Deutsch gelernt wird, 10 Bewerberinnen und Bewerber die Aufnahme. Beim Vollzeitmodell wird der Unterricht, der von Montag bis Freitag jeweils von 7.45 bis 16.30 Uhr dauert, in vier Stammklassen geführt. Ziel des Unterrichts ist es, die Lernenden so weit zu bringen, dass sie eine Berufsausbildung beginnen können. Beim arbeitsbegleitenden Programm gibt es drei Profile. Während zweier Tage wird die Schule besucht, an den anderen drei Tagen wird ein Arbeitspraktikum absolviert, wofür die Lernenden einen Monatslohn von 300 Franken erhalten. Für dieses Modell werden noch rund 50 Praktikumsplätze gesucht; Anmeldungen nimmt das Sekretariat des Berufsbildungszentrums, dem das BVJ angegliedert ist, entgegen.

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