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Mit bewährten Kräften
Schaffhauser Nachrichten, 15.05.2012 von Jan Hudec
Keine Überraschung bei der SVP: An der gestrigen Parteiversammlung wurden Rosmarie Widmer Gysel und Ernst Landolt für den Regierungsrat nominiert.
Die beiden Regierungsräte Rosmarie Widmer Gysel und Ernst Landolt hatten auf der Terrasse des Altersheims La Résidence ihre Zigarette noch nicht fertig geraucht, als sie schon wieder in den Saal gerufen wurden. Als sie diesen betraten, klatschten die Parteikollegen der SVP lautstark und machten damit deutlich, was sie unter Ausschluss der beiden beschlossen hatten: Die SVP will mit ihren bisherigen Amtsinhabern für den Regierungsratswahlkampf antreten. «Diese Entscheidung haben wir einstimmig gefällt», verkündete Kantonalpräsident Werner Bolli das Ergebnis.
Zuvor hatten Widmer Gysel und Landolt ihre bisherige Arbeit im Regierungsrat vorgestellt und gleichzeitig begründet, warum sie sich wieder zur Verfügung stellen wollen. «Der Bereich Finanzen und Steuern war in den letzten zwei Jahren sehr lebhaft», konstatierte Finanzdirektorin Widmer Gysel, «leider sind auch wir von der Finanzkrise nicht verschont geblieben.» Viele Einnahmen seien weggebrochen, bis 2015 wolle die Regierung den Staatshaushalt aber wieder stabilisieren. Dazu habe man unangenehme Entscheidungen treffen müssen: steuerliche Entlastungen streichen, Projekte hinterfragen. «Man macht sich in dieser Position nicht immer beliebt, aber man muss standhaft und hartnäckig bleiben.» Zum Glück verfüge sie über diese Eigenschaften, so Widmer Gysel. Volkswirtschaftsdirektor Ernst Landolt, erst anderthalb Jahre im Amt, betonte, «die beiden wichtigen Departemente sollten in SVP-Händen bleiben». Mit Rosmarie Widmer Gysel könne er bestens zusammenarbeiten, und für seinen spannenden und vielfältigen Job wolle er sich auch künftig voller Motivation einsetzen. Wichtige Projekte stünden in seinem Departement an, so insbesondere der Bau des neuen Sicherheitszentrums. Hier bestehe Handlungsbedarf: «Ich bin erschrocken, als ich gesehen habe, unter welchen Bedingungen die Polizei arbeiten muss.» Dass die SVP nicht nur von den Kandidaten her gut gerüstet ist für den Wahlkampf, zeigten Daniel Preisig und Pentti Aellig. Preisig, der für den Stadtrat kandidiert, stellte die neuen Plakatständer vor, mit denen sich das aufwendige Plakatekleistern künftig erübrigen werde, und Aellig präsentierte die Wahlkampfplattform für die Kantonsratswahlen, die mit Themen wie «Keine schleichende Annäherung an die EU» und «Starke Schulen statt Bildungsbürokratie» die Wähler überzeugen soll. Schliesslich schwor Bolli die Parteikollegen auf den Wahlkampf ein: «Es wird kein Sonntagsspaziergang, aber wir sind überzeugt, dass wir die hohen Ziele, die wir uns gesetzt haben, auch erreichen.» Angreifen wolle man die anderen Parteien nicht, «ausser wir werden angegriffen. Dann aber guet Nacht am sächsi!»
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