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Mehr Sekundarschüler durch standardisierte Tests

Schaffhauser Nachrichten, 10.10.2008 von Jan Hudec

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Erziehungs- und Stadtschulrat sind sich einig: In Schaffhausen ist der Anteil an Sekundarschülern zu gering.

In Schaffhausen sollen die Primarlehrer weiterhin bestimmen, welche Schüler in die Sekundar- und welche in die Realschule kommen. Das teilte der Erziehungsrat des Kantons vorgestern mit (siehe gestrige SN). Damit ist er dem Antrag des Stadtschulrates zur Wiedereinführung eines «Prüfungsbasierten Übertrittsverfahrens» nicht entgegengekommen. Der Präsident des Stadtschulrates, Urs Hunziker, kann mit dieser Entscheidung aber ganz gut leben: «Es war nicht unser primäres Ziel, dass die Sekprüfung wieder eingeführt wird.» Ein wichtiger Auslöser für die Forderungen des Stadtschulrats sei vielmehr der Umstand gewesen, dass der Anteil der Schaffhauser Sekundarschüler im gesamtschweizerischen Vergleich zu gering sei.

In diesem Punkt ist der Erziehungsrat gleicher Meinung: «Wir streben längerfristig einen Anteil von 65 Prozent Sekundarschülern an», sagt Erziehungsdirektorin Rosmarie Widmer Gysel. Zurzeit schaffen nur etwa 58 Prozent den Übertritt in die Sekundarschule. Daher werde der Erziehungsrat nun prüfen, ob die Nutzung von «Klassencockpits» im Zusammenhang mit dem Übertrittsverfahren obligatorisch werden soll. Beim «Klassencockpit» handelt es sich um einen standardisierten Test, mit dem in zahlreichen Kantonen - auch in Schaffhausen - die schulischen Leistungen gemessen werden. Ein solcher Test solle dazu beitragen, dass die Beurteilung der Schüler an den verschiedenen Schulen im Kanton vereinheitlicht werde, meint Widmer Gysel. «Es ist nämlich so, dass sich der Anteil der Sekschüler von Gemeinde zu Gemeinde stark unterscheidet.» Dies liege zu einem wesentlichen Teil an der unterschiedlich strengen Notengebung. Die «Klassencockpits» sollen ihrer Meinung nach vermehrt auch an der Sekundarschule angewandt werden. Denn auch die Probezeit, die es nur in wenigen Kantonen gibt, stelle für zu viele Schüler eine unüberwindliche Hürde dar. Ein Standardtest hätte nach Katrin Huber Ott, Vizepräsidentin des Stadtschulrats, auch den Vorteil, dass die Lehrer eine schriftliche Rechtfertigung hätten, wenn sie einen Schüler nicht für die Sek empfehlen. «In Einigungsgesprächen mit Eltern haben wir festgestellt, dass sie die Lehrer oft für inkompetent halten, ihre Kinder zu beurteilen.» Etwas, das man schwarz auf weiss vorlegen könnte, würde helfen, solche Vorbehalte zu widerlegen.

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