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Kontroverse um Ersatzwahl in eine Aufsichtskommission
Schaffhauser Nachrichten, 20.03.2009 von Walter Joos
Der Gewerkschaftsbund wehrt sich gegen eine seiner Ansicht nach nicht gerechtfertigte Missachtung einer aus seinen Reihen stammenden Kandidatin.
«Mit ihrem eigenmächtigen und stillosen Vorgehen zeigt Regierungspräsidentin Rosmarie Widmer Gysel einmal mehr wenig Takt- und Fingerspitzengefühl und gefährdet die bis anhin sehr gute Zusammenarbeit der Gewerkschaften mit den Berufsschulen.» Dies stellt Sabine Spross in ihrer Eigenschaft als Präsidentin des Gewerkschaftsbundes des Kantons Schaffhausen in einer gestern den Medien zugestellten Mitteilung fest. Ausgangspunkt der momentanen Verstimmung zwischen der Vorsteherin des Erziehungsdepartementes und den Vertretern der Arbeitnehmerschaft sind offenbar unterschiedliche Ansichten über die personelle Besetzung eines Sitzes in der Aufsichtskommission des Berufsbildungzentrums.
Laut Mitteilung des Gewerkschaftsbundes entscheidet der Berufsbildungsrat am kommenden Montag über den Vorschlag zur Wahl eines neuen Mitgliedes der Aufsichtskommission des Berufsbildungszentrums zuhanden der Regierung. Dabei stellt das Berufsbildungsamt dem Antrag der Gewerkschaften - im Einvernehmen mit der Regierungspräsidentin - einen Alternativvorschlag gegenüber. Während der Gewerkschaftsbund als Ersatz für den altershalber zurückgetretenen Ruedi Dubach eine neue Vertreterin der Gewerkschaften vorschlagen will, möchte das Berufsbildungsamt den vakant werdenden Sitz mit einem Vertreter des Berufszweiges Betriebsunterhalt besetzen. Mit Schreiben vom 3. März 2009 wurden die Gewerkschaften ohne vorgängige Konsultation über diesen Alternativvorschlag in Kenntnis gesetzt. Aus der Sicht der Gewerkschaften droht damit der grössten Arbeitnehmerorganisation die Elimination aus der Aufsichtskommission des Berufsbildungszentrums. Das aus insgesamt 15 Mitgliedern bestehende Gremium wird von Regierungspräsidentin Rosmarie Widmer Gysel persönlich präsidiert.