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IVS bleibt proaktivem Kurs treu

Die regionale Wirtschaftskammer IVS wächst weiter und will sich nun stärker positionieren

Schaffhauser Bock, 21.03.2017 von Ramona Pfund

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Die Wirtschaftskammer IVS ist auf Erfolgskurs. Nun will sie die Jugendförderung ausbauen und sich stärker an der öffentlichen Diskussion beteiligen.

Die Industrie- und Wirtschaftsvereinigung der Region Schaffhausen (IVS) verbindet die Unternehmen der Region und steht für ihre Anliegen ein. So folgen jeweils zahlreiche Firmen der Einladung zur traditionellen Jahresversammlung. 95 stimmberechtigte Mitglieder trafen sich am letzten Freitag in Thayngen, um Neuigkeiten zu erfahren, über die Geschicke der Vereinigung zu entscheiden und sich bei Apéro sowie Abendessen auszutauschen.

Fokus auf baldige Abstimmungen

Nach der Begrüssung durch die Regierungspräsidentin Rosmarie Widmer Gysel und den Thaynger Gemeindepräsidenten Philippe Brühlmann blickten die Vorstandsmitglieder auf das letzte Jahr zurück und präsentierten die nächsten Schritte. So hat die Arbeitsgruppe Tagesstrukturen eine Studie zum Thema erstellen lassen, die bei der Abstimmung – voraussichtlich im kommenden Herbst – von grossem Nutzen sein wird. Schwieriger hat es die Steuer- und Finanzkommission nach der Ablehnung der Unternehmenssteuerreform III. Doch IVS-Vizepräsident Bernhard Klauser bleibt zuversichtlich und fokussiert sich mit seiner Kommission nun auf ein Nein bei der Abstimmung zur kantonalen SP-Initiative «Keine Steuergeschenke an Grossaktionäre» am 21. Mai. Erfreulicheres hatte Ugo Tosoni zum Innovationspreis zu berichten. Am 19. Juni wird der Preis wieder vergeben, 11 Schaffhauser Firmen sind im Finale. Auch Andreas Gisler, Bildungs- und Personalkommission, hatte ein erfolgreiches Jahr. Unter anderem steht das Projekt Go tec im Finale um die Enterprize-Auszeichnung des Bundes für Unternehmergeist in der Berufsbildung. Viele Energietechnologien werden in der Umwelt- und Energiekommission diskutiert. Derzeit stehen allerdings Gespräche zur Abstimmung über die Energiestrategie 2050 am 21. Mai im Vordergrund.

Sich stärker öffentlich einbringen

Seit Giorgio Behr der Vereinigung vorsteht, entwickeln sich die Mitgliederzahlen und Finanzen der IVS prächtig. Kassier Andreas Häggi konnte den höchsten Gewinn in seiner bisher elfjährigen Amtszeit verbuchen: rund 32 000 Franken. Das Eigenkapital beträgt inzwischen knapp 227 000 Franken. Nun möchte der Vorstand diesen finanziellen Rückhalt für eine stärkere Vertretung in der öffentlichen Diskussion nutzen, sprich sich vor Abstimmungen und zu wirtschaftlich wichtigen Themen besser einbringen. Dazu wurde eine Teilzeitstelle geschaffen: Nina Schärrer übernimmt künftig die Kommunikation der IVS.Gegen Ende der zügig vorangetriebenen Versammlung ergriff der Präsident selbst zu einigen Themen das Wort. So kündigte er ein englischsprachiges Forum für internationale Firmen, die Lancierung eines Mint-Maturapreises und das Projekt Feel Economy für Jugendliche an. Mit dem Ausblick auf das 100-Jahre-Jubiläum 2020 zeigte er, dass die IVS auch weiterhin auf ihrem proaktiven Kurs bleiben wird.

Ehrliches Gespräch mit Roger Köppel

Im Anschluss an die Versammlung erwartete die Gäste ein gehaltvolles, ehrliches Gespräch mit SVP-Nationalrat und «Weltwoche»-Verleger sowie -Chefredakteur Roger Köppel. Cilag-Pressesprecher Thomas Moser stellte spannende Fragen, die vielen im Saal unter den Nägeln brannten. «Ich bleibe ein leidenschaftlicher Kritiker der Classe politique, auch wenn ich nun selbst dazugehöre», so der Journalist, der seiner Aufklärungsarbeit in Sachen Demokratie nun in Bundesbern rhetorischen Nachdruck verleihe. Vor allem möchte er das Nein-Sagen wieder populärer machen: «Man muss die Kraft haben und sich trauen, in den meisten Fällen Nein zu sagen, sonst handelt man nicht unternehmerisch.» Als Nachfolger von Christoph Blocher sehe er sich aber nicht: «Politik wird von einzelnen Personen gemacht, es darf keine Nachfolger geben.»

Originalbericht Bock