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«In Krisen Köpfe kennen»

Schaffhauser Nachrichten, 11.10.2006 von Erwin Künzi

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In einer dreitägigen Übung haben Stäbe der Ostschweizer Kantone und die Armee die Zusammenarbeit im Krisenfall geübt.

Ausländische Extremisten verüben Attentate in der Schweiz, einheimische Bürgerwehren greifen ihrerseits ausländische Einrichtungen an, die Polizei gerät zwischen die Fronten und wird ihrerseits angegriffen. In dieser Situation bitten die Ostschweizer Kantone Schaffhausen, Zürich, Glarus, Appenzell Inner- und Ausserrhoden, St. Gallen und Thurgau die Armee, in diesem Fall die Territorialregion 4, um Unterstützung. Das war die Ausgangslage der Stabsübung «Mikado quattro», die diese Woche von Dienstag bis Donnerstag in Winterthur stattfand. Gestern wurden die Medien über den Ausgang der Übung informiert.

Behörden und Militärs vernetzen

Es sei darum gegangen, die Zusammenarbeit der kantonalen Führungsstäbe mit dem Stab der Territorialregion 4 in Krisenfällen zu üben, erklärte der Übungsleiter, Korpskommandant Luc Fellay. Bei dieser Übung, an der auch die SBB, das Grenzwachtkorps, die Alarmzentrale, das VBS und - wegen des Kantons Schaffhausen und Büsingen - auch Vertreter der Bundeswehr beteiligt waren, sei das gegenseitige Kennenlernen im Vordergrund gestanden. Die Armee habe den Auftrag gehabt, in einer gespannten Lage Feuerwehr und Polizei zu unterstützen sowie Sicherungsaufgaben zu übernehmen. «Das geschah unter dem Kommando der Kantone», betonte Fellay. Als Vertreter dieser Kantone verwies der Zürcher Regierungsrat Ruedi Jeker noch einmal auf die Wichtigkeit der Vernetzung von zivilen und militärischen Stellen, für die in der Übung die drei K («In Krisen Köpfe kennen») standen. Weitere solche Übungen müssten durchgeführt werden, so Jeker, um für den Ernstfall gewappnet zu sein. Für Divisionär Peter Stutz, den Kommandanten der Territorialregion 4, brachte die Übung zwei Erkenntnisse: Die Milizarmee kann ihre Leistungen nicht aus dem Stand erbringen, sie braucht eine gewisse Vorlaufzeit. Und: Damit die Truppen im Notfall auch zur Verfügung stehen, braucht es eine sorgfältige Planung, denn die Verbände der Armee sind nicht ständig auf Knopfdruck abrufbar.
Projektleiter der Übung «Mikado quattro» war der Schaffhauser Martin Vögeli, Leiter der kantonalen Militär- und Zivilschutzstelle sowie Oberst im Generalstab. Im Rahmen seines Militärdienstes bereitete er zusammen mit Peter Marcandella während zweier Jahre die Übung vor. Er nahm auch daran teil, allerdings nicht als Leiter des kantonalen Führungsstabs. Diese Aufgabe übernahm sein Stellvertreter Hans Hirt. Von Schaffhauser Seite her war im Weiteren der kantonale Verbindungsstab zur Territorialregion 4 unter der Leitung von Stefan Eckhart im Einsatz.
Gestern wurden nicht nur die Medien orientiert, sondern auch die Behörden der beteiligten Kantone. So nahmen Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel und Regierungspräsident Hans-Peter Lenherr in Begleitung von Staatsschreiber Reto Dubach einen Augenschein in Winterthur.

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