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Helikoptereinsatz gegen den Spätfrost am Hallauer Berg

Schaffhauser Nachrichten, 29.04.2016 von Ulrich Schweizer

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Der zweimotorige Helikopter des Typs Agusta A 109 E Power Twin Engine HB-ZVG flog gestern in den frühen Morgenstunden über den Reben des Hallauer Bergs, um die Kaltluft am Boden mit wärmeren Luftschichten zu durchmischen. Bild Markus Hallauer

Ein private Helifirma flog ­gestern am frühen Morgen drei Einsätze, um die jungen Triebe der Reben vor der ­bitteren Kälte zu schützen.

«Es war unser erster Einsatz dieser Art», erklärt René Schmid, Mitglied der Skymedia-Geschäftsleitung und zuständig für deren Helikopter­einsätze, auf Anfrage. «Am Mittwoch Abend um halb acht haben unsere Piloten den Helikopter in Hallau einpositioniert, nachdem sie im Bogen via Bülach und Winterthur über Schweizer Gebiet angeflogen waren. Morgens um halb drei, kurz vor vier und um halb sieben flogen sie durch die Hallauer Reben.» Das Ziel war, wärmere Luft aus höherliegenden Schichten in die Kaltluftseen zu blasen. Der Einsatz werde knapp 8000 Franken kosten, sagt Schmid.

«Eine äusserst seltene Angelegenheit»

«Es ging um den Schutz unserer Reben», sagt Markus Hallauer, ­Betriebsleiter des Weinguts «Aagne Familie Gysel» in Hallau. «Wir forderten am Mittwochnachmittag die Hilfe der Skymedia in Kloten an.» Sämtliche Instanzen bewilligten den Einsatz: das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl), die zuständige Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel und der Hallauer Gemeindepräsident, Alfred Neukomm.

Eine Bewilligung für nächtliche ­Helikopterflüge zum Schutz von Reben ist eine äusserst seltene Angelegenheit, wie Nicole Räz, Mediensprecherin beim Bazl, auf Anfrage der SN sagte. «Es ist ja auch kaum je derart kalt zu dieser Jahreszeit.» Am Mittwoch lagen dem Bazl drei Gesuche für eine Nachtflugerlaubnis vor. Dabei handelte es sich in allen Fällen um private Helikopterunternehmen – die Helikopter der Armee werden für solche Zwecke nicht eingesetzt.

Bewilligt wurde ausschliesslich das Gesuch aus dem Kanton Schaffhausen, denn das Bazl kann nur zweimotorigen Helikoptern eine Nachtflugerlaubnis erteilen. Zudem braucht es auch zwei Piloten an Bord, wie Räz erklärte.