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Handelsmittelschule - Bedarf abklären

Schaffhauser Nachrichten, 27.04.2005 von Andreas Schiendorfer

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Der KV Schaffhausen ist ein wertvoller Partner im Bildungssystem.

Woran erkennt man, ob ein Verein gesund ist oder nicht? Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten: Man schaut sich die Jahresrechnung an (Kassier Ronny Bächtold freute sich über einen Gewinn von 9000 Franken), man prüft die Mitgliederbewegung (Geschäftsleiter Martin Burkhardt vermeldete einen Zuwachs von 46 auf 1665 Mitglieder), oder man untersucht, wie viele Leute sich die Mühe machen, sich schriftlich von der Generalversammlung abzumelden. Nimmt man letzteres Kriterium, so braucht sich der KV Schaffhausen acht Jahre vor seinem 150. Geburtstag wahrlich keine Sorgen zu machen. Präsident Thomas Jaquet konnte nämlich im Hombergerhaus nicht nur rund 80 Mitglieder begrüssen, sondern gleichzeitig auch 232 Entschuldigungen vermelden. Eine sensationelle Zahl, wenn man bedenkt, wie oft man selbst wegen Terminkollisionen an einer GV fehlt, ohne sich abzumelden ...
Da die Traktandenliste keine Streitigkeiten versprach, schrieb Jaquet dieses Interesse der Gastreferentin zu. Offensichtlich hätten viele allzu gerne vernommen, was denn Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel zur Schaffhauser Bildungslandschaft im Allgemeinen und zum KV und zur Handelsschule KVS im Speziellen zu sagen hätte.
Beim Nachtessen war die Rede der Erziehungsdirektorin tatsächlich ein zentrales Thema. Kein rhetorisches Feuerwerk zwar, so der allgemeine Tenor, aber eine informative Auslegeordnung und, das war entscheidend, ein klares Bekenntnis zum KV sowie zur mit ihm verbundenen Handelsschule. Diese seien für den Kanton «wertvolle Partner», die einen «massgeblichen Beitrag» zum Bildungswesen leisteten, betonte Rosmarie Widmer Gysel. Oft werde von einer «Bildungsbaustelle» gesprochen, erklärte sie weiter. Dies sei aber nicht richtig, denn die Formulierung suggeriere eine Krisensituation. Stattdessen verfüge das Schaffhauser Bildungsgebäude über ein festes Fundament, ein gut ausgebautes Mauerwerk und einen stabilen Dachstuhl. Sie wolle nun jedoch alles unternehmen, damit dieses wichtige Gebäude seinen Wert wahren und vermehren könne. So wird einerseits die harmonisierende Zusammenarbeit über die Kantonsgrenzen hinweg vorangetrieben und anderseits das Angebot im Kanton gezielt ausgebaut. Die DMS etwa wird zur Fachhochschule aufgewertet, und eine Arbeitsgruppe prüft Vor- und Nachteile einer Handelsmittelschule.
René Schmidt, seit 20 Jahren Rektor der Handelsschule, erklärte mit Besorgnis, die Zahl der Lehranfänger sei in drei Jahren um 46 und damit um über einen Viertel zurückgegangen. Eine Alternative biete die Handelsmittelschule, die gesamtschweizerisch 4000 Lehrlinge in Angriff nähmen. Im Verbund mit einem einjährigen Betriebspraktikum kämen die Jugendlichen so zu einem kaufmännischen Abschluss mit Berufsmatura.
Der Trend zu Weiterbildung und geselliger Vernetzung hält beim KV unvermindert an. Zu denken gab allerdings, dass Martin Burkhardt und sein Team über 1400 Rechtsauskünfte, vor allem an Jugendliche, zu erteilen hatten - offensichtlich braucht es einen starken KVS dringender denn je.

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