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Gedankenaustausch auf dem Rhein

Schaffhauser Nachrichten, 28.08.2014 von Zoltan Tamassy

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Giorgio Behr, Doris Haldner, René Zahnd, Rosmarie Widmer Gysel, Peter Rohner, Karlheinz Baumann (v. l. n. r.). Bild Zoltan Tamassy

Von der Schifflände in Schaffhausen aus stach gesterneine Schar von über 150 Exponenten aus Politik und Wirtschaft in See, um über die Möglichkeit von Public Private Partnerships in Schaffhausen zu diskutieren.

Der Kanton Bern hat mit Public Private Partnerships (PPP) sehr gute Erfahrungen gemacht. Dank dieser eidgenössischen Pionierrolle kam Doris Haldner an der gestrigen, zum neunten Mal durchgeführten Schiffsfahrt der Industrie- und Wirtschafts-Vereinigung Schaffhausen (IVS) eine zentrale Rolle zu. Die Kantonsbaumeisterin und Vorsteherin des Amtes für Grundstücke und Gebäude des Kantons Bern war Referentin zum diesjährigen Generalthema der IVS-Schifffahrt «Public Private Partnership (PPP) – Zukunftsmodell für Schaffhausen?».

Eine Option für Schaffhausen

«PPP» steht für die enge Zusammenarbeit der öffentlichen Hand mit privaten Investoren. Es ist ein verbreitetes Modell zur Realisierung von öffentlichen Aufgaben – insbesondere im Bereich von Baumassnahmen – in Ländern wie Grossbritannien oder Deutschland. In der Schweiz findet das Modell derzeit nur beschränkt Anwendung, in Schaffhausen ist bisher kein einziges Projekt realisiert worden, das als reine PPP gilt. Das könnte sich aber bald ändern. Denn in Zeiten des Sparzwangs bei Kantonen und Städten müssen neue Wege in der Finanzierung grosser öffentlicher Vorhaben ins Auge gefasst werden. PPP könnten eine Option sein – auch für Schaffhausen. «Sind PPP ein Lösungsansatz zur Realisierung anstehender Projekte der öffentlichen Hand in Zeiten angespannter Finanzen für Schaffhausen? Was könnte dies für den Kanton und Unternehmen bedeuten?» Diese Fragestellungen wurden gestern auf der IVS-Schifffahrt von über 150 Exponenten vor allem aus der regionalen Wirtschaft und Politik – darunter auch Ständeratspräsident Hannes Germann – erörtert. «Wir wollten ein Thema im Spannungsfeld zwischen Politik und Wirtschaft», erläuterte IVS-Vizepräsident Karlheinz Baumann die Themenwahl der diesjährigen IVS-Schifffahrt. Neben Doris Haldner hielten weitere Fachpersonen Referate: Peter Rohner, Assistenzprofessor an der Universität St. Gallen und Managing Partner beim Unternehmensberater BEG & Partners, Rosmarie Widmer Gysel, Regierungsrätin und Vorsteherin des Finanzdepartements des Kantons Schaffhausen, sowie René Zahnd, Leiter Geschäftsbereich Modernisation & Development von Implenia Schweiz. «Sonst fordert die Bauwirtschaft den Staat heraus», sagte Doris Haldner. Bei PPP sei es eher umgekehrt. Haldner äusserte zudem ihre Zufriedenheit darüber, dass Schaffhausen sich diesem Thema stellen wolle. Rosmarie Widmer Gysel konnte sich für PPP in Schaffhausen erwärmen. Ein wenig Skepsis zu PPP konnte aus René Zahnds Worten herausgespürt werden, seien doch gewisse Aufträge des Staates nur schwierig zu privatisieren.

Kein Entkommen

Nach den Referaten folgte ein Gedankenaustausch der Anwesenden. «Die Schifffahrt ist dazu wunderbar geeignet», bemerkte IVS-Präsident Giorgio Behr mit einem Augenzwinkern. Denn solange das Schiff nicht angelegt habe, könne sich auch niemand verabschieden und sich somit dem Gedankenaustausch entziehen.