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Für die Verteilung der Departemente ist eine neue Konstellation entstanden
Schaffhauser Nachrichten, 30.08.2004 von ek
Mit grossen Erwartungen, aber keinerlei Garantie für einen Erfolg waren die beiden Kandidatinnen Ursula Hafner-Wipf (SP) und Rosmarie Widmer Gysel (SVP) zur Wahl in die Regierung angetreten. Umso grösser war ihre Freude, als sie am Sonntag kurz nach 15 Uhr als gewählte Regierungsrätinnen ins Rathaus kamen. Besonders freute Hafner-Wipf, dass die SP ihren Sitz verteidigen konnte. «Der Entscheid für eine Einerkandidatur war richtig», meinte sie. Wie alle anderen war sie von der Abwahl Herbert Bühls überrascht: «Das wird für mich schwierig, da er oft auch linke Positionen vertrat.» Diese möchte sie am liebsten im Departement des Innern leisten, betonte aber wie alle andern auch, dass jetzt zuerst in der neuen Regierung die Departementsverteilung diskutiert werden müsse. Ihre Hoffnung, das Finanzdepartement zu erhalten, äusserte gestern Rosmarie Widmer Gysel, die sich über ihr Resultat freute und auch darüber, dass eine zweite Frau in der Regierung ist: «Endlich sind die Frauen angemessen vertreten.» Politisch will sie den Reformkurs der bisherigen Regierung unterstützen, wobei ihr wichtig ist, «dass alle Leute mit im Boot sind».
Für diesen Reformkurs steht Erhard Meister, der gestern mit dem besten Resultat wiedergewählt wurde. Obwohl er diesen Erfolg nicht mit «sh.auf» verbinden möchte, gibt ihm das Resultat Mut, auf dem eingeschlagenen Weg fortzufahren. Die Bestätigung ihrer Arbeit sehen auch die beiden Freisinnigen Hans-Peter Lenherr und Heinz Albicker in ihren Resultaten, das Lenherr auch auf ihr geschlossenes Auftreten im Wahlkampf zurückführt. Während Lenherr im Baudepartement bleiben will, ist für Albicker mit der Abwahl Bühls eine neue Konstellation entstanden: «Wir müssen darüber intensive Gespräche führen», meinte er.
«Jetzt wird das hartnäckige Element im Regierungsrat fehlen», kommentierte Herbert Bühl seine überraschende Abwahl. Er führte diese nicht zuletzt darauf zurück, dass er immer wieder konsequent die Gesetze durchsetzte, so etwa in Thayngen, wo er die Kehrichtsackgebühr anordnete, oder im Kantonsspital bei den Honoraren der Chefärzte. «Am meisten würde mich stören, wenn meine Abwahl als Signal verstanden würde, dass die Macht bei den Chefärzten liegt.» Seiner Nachfolgerin wünscht er für dieses Dossier heute schon viel Nerven und Ausdauer. Für Ernst Schläpfer lag sein Resultat deutlich unter den Erwartungen. Er strebt kein Exekutivamt mehr an, will aber, «wenn man mich will», als Parteipräsident der SP Neuhausen und als Einwohnerrat weitermachen.