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«Es braucht vernetztes Denken»
Schaffhauser Nachrichten, 05.07.2012 von (U. J.)
Die kantonale Offiziersgesellschaft hat mit Rico Randegger einen neuen Präsidenten.
«Bewahren, Fördern, Weiterentwickeln», unter diesem Motto stand die Generalversammlung der Kantonalen Offiziersgesellschaft Schaffhausen (KOG), die am vergangenen Freitag auf Schloss Hohenklingen in Stein am Rhein durchgeführt wurde. Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel hob in ihrer Begrüssung vor allem die Verdienste des scheidenden Präsidenten Harald Jenny hervor. Er habe es verstanden, die KOG auch wieder für jüngere Mitglieder zugänglich zu machen.
Den Auftakt der GV bildeten drei Referate. Michel Kenel, Oberst im Gst, sprach über den Mehrwert der militärischen Führungsausbildung für Gemeindeführungsstäbe. Dabei ging es vor allem darum, wie in einer Krisensituation adäquat gehandelt werden kann. Es brauche ein robustes System auf allen Ebenen, vernetztes Denken und vor allem eine kohärente Kommunikation. Das setze unterschiedliche Kompetenzen voraus, wie sie auch in der Wirtschaft gebraucht würden. Kenel gab sich überzeugt, dass die Armee die beste, am meisten an der Praxis orientierte Führungsausbildung anbiete. Sie richte sich auch an Private und sei vor allem für Gemeindeführungsstäbe interessant, schloss der Redner. Im Anschluss ging Brigadier Denis Froideveaux auf die allgemeine Wehrpflicht als künftiger Pfeiler der Milizarmee ein. Sicherheit sei eine Herausforderung der kommenden Zeit. Allerdings sei sie als Thema aus der Politik verschwunden. Deshalb müssten die Armeevertreter auf politischem Terrain agieren und sich hier für ihre Forderungen einsetzen. Zu diesen gehöre unabdingbar ein Armeebestand von 100 000 Mitgliedern und ein Budget von mindestens 5 Milliarden Franken. Einsetzen will sich Froideveaux auch im Abstimmungskampf um die GsoA-Initiative zur Abschaffung der Armee. Im Weiteren ging der Brigadier auf die Rekrutierung ein. Sie sei zwar selektiver geworden, der Bestand sei indes noch gesichert. Zum Thema Gripen äusserte sich Nationalrat Thomas Hurter. Er listete die Ereignisse um die Evaluation auf, die in den letzten Monaten für heisse Köpfe gesorgt hatten. Nun warte man das Rüstungsprogramm des Bundesrates ab, das im September vors Parlament komme. Er zeigte sich wenig begeistert vom Fondsvorschlag, das sei der falsche Weg, weil er jedes Mal eine Abstimmung nach sich ziehe. Grundsätzlich äusserte Hurter Bedenken zur Dauer der Evaluation. Sie müsse zügiger erfolgen. Er räumte auch ein, dass es unter Umständen sinnvoll sein könnte, nochmals die Frage nach einer Gesamterneuerung der Luftwaffe zu stellen. Im statutarischen Teil verabschiedete Jenny mit Peter Fischli und Hannes Leu zwei Kollegen aus dem Vorstand. Neu wurden Ralph Scheuermeier und Lukas Hegi gewählt. Ebenfalls gewählt wurde Rico Randegger. Er übernimmt das Präsidium von Jenny, dessen Verdienste gewürdigt und mit einem lang anhaltenden Applaus verdankt wurden.
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