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Ein weiterer Schritt Richtung Zukunft
Schaffhauser Nachrichten, 12.12.2006 von Erwin Künzi
Die Anerkennung ihres Diploms war für die Pädagogische Hochschule Schaffhausen (PHSH) ein Höhepunkt im Schuljahr 2005/06.
Am 23. und 24. Februar galt es ernst: An diesen beiden Tagen würde sich das weitere Schicksal der Pädagogischen Hochschule Schaffhausen (PHSH) entscheiden. Angemeldet hatte sich die vierköpfige Anerkennungskommission der Schweizerischen Konferenz der Kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK). Vom Ergebnis ihrer Prüfung würde es abhängen, ob die in Schaffhausen ausgestellten Diplome auch schweizweit gültig sein würden. Und diese Prüfung fiel gründlich aus: «In der Tat wurde durch die Anerkennungskommission sozusagen jeder Stein umgedreht und jedes Ecklein der PHSH ausgeleuchtet», schreibt PHSH-Rektor Eduard Looser im soeben erschienenen Jahresbericht 2005/2006. Das Resultat dieser Untersuchungen fiel positiv aus, und so konnte Erziehungsdirektorin Rosmarie Widmer Gysel am 7. Juli anlässlich der Diplomfeier bekannt geben, die PHSH werde jetzt durch die EDK anerkannt. Das heisst, dass die in Schaffhausen erworbenen Diplome in der ganzen Schweiz zum Unterricht an der Vorstufe und an der Primarschule berechtigen.
An besagter Diplomfeier konnten zum ersten Mal 23 Absolventinnen und Absolventen, die die vollständige, drei Jahre dauernde Ausbildung an der PHSH gemacht hatten, ihre Diplome in Empfang nehmen. Alle fanden anschliessend, das ist dem Jahresbericht zu entnehmen, auch eine Stelle. Insgesamt habe, schreibt Eduard Looser in seinem Bericht, «die PHSH die Nagelprobe bestanden». In der Entwicklung der einzelnen Module, mit denen der Stoff vermittelt wird, wurden Fortschritte gemacht, ebenso wie in den verschiedenen Forschungsprojekten.
32 Prozent aus anderen Kantonen
Doch trotz dieser positiven Nachrichten ist die PHSH noch nicht am Ziel angelangt. Bei ihrer Gründung einst für 120 Studentinnen und Studenten konzipiert, wurde sie Ende November von 72 Studierenden besucht. Mit 23 Studentinnen und Studenten oder 32 Prozent ist der Anteil der ausserkantonalen Studierenden im schweizerischen Vergleich einer der höchsten, so Eduard Looser. Sie verteilen sich auf folgende Kantone: Zürich 14, Thurgau drei, Glarus zwei, Aargau, Bern, Basel-Stadt und Zug (je einer). Sie zahlen Schulgeld und bringen so während ihres dreijährigen Schulbesuches über 1,8 Millionen Franken in die Kantonskasse.
«Keine Einzelrolle»
Doch die PHSH muss sich anstrengen und die Zahl ihrer Studierenden noch erhöhen. Denn der Kanton ist nicht bereit, um jeden Preis die PHSH zu erhalten, wie den Worten von Rosmarie Widmer Gysel im Jahresbericht zu entnehmen ist: «Es gilt, die vorhandenen Ressourcen zu bündeln, Schwerpunkte zu setzen und unabhängig von Partikularinteressen den Forschungs- und Wissenschaftsstandort Schweiz zu stärken. Der Kanton Schaffhausen kann hier keine Einzelrolle spielen, sondern wird im Rahmen seiner Möglichkeiten mitwirken, indem er sich primär an den Zielsetzungen einer gesamtschweizerischen Hochschulpolitik ausrichtet.»