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Ein Stück Schaffhausen in Zürich

Schaffhauser Nachrichten, 18.04.2009 von Robin Blanck

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Mit dem «Munotglöggli», Schaffhauser Spezialitäten und einem Geschenk wurde das Sechseläuten eröffnet.

Den ersten Applaus der Gästeschar erhielt gestern Jürg Scherz, Präsident des Zentralkomitees der Zünfte Zürich, nach knapp eineinhalb Minuten Redezeit: So lange hatte es nämlich gedauert, all die anwesenden hohen Gäste aus Politik, Kultur, Wirtschaft und Zunftwesen zu begrüssen. Tatsächlich waren die geladenen Gäste vorab aus Schaffhausen gleich carweise angereist und hatten im Festzelt auf dem Lindenhof Platz genommen. «Es ist uns eine Ehre und eine Freude, dass endlich der Kanton Schaffhausen am Sächsilüüte zu Gast ist», rief Scherz in den Saal und stimmte in seiner launigen Rede sogleich ein Lob auf die «sympathische Regierungspräsidentin» Rosmarie Widmer Gysel an. Um Worte nicht verlegen attestierte der Präsident Widmer Gysel, dass sie «Spuren hinterlasse»: «Mit ihren hohen Absätzen macht sie Böden in Amts- und Zunftstuben kaputt», scherzte Scherz und überreichte Widmer Gysel zum Schluss ein Paar Ballschuhe. Bevor die Beschenkte zur Replik ansetzen konnte, war es Zeit für ein erstes Stück Schaffhauser Kulturgut in Form des «Munotglöggli»: Christian Amsler, OK-Chef des Kinderumzuges vom Sonntag, intonierte das Lied zusammen mit Country-Lady Suzanne Klee und wurde dabei - ein Textabdruck auf dem Menu sei Dank - auch aus dem Saal unterstützt.

Aufs Paradies kommts an

Danach trat Regierungspräsidentin Widmer Gysel ans Rednerpult und bedankte sich für die Einladung ans Zürcher Zunftfest. Im mehrheitlich protestantischen Schaffhausen werde im Herbst, nach getaner Arbeit, gefeiert, «umso schöner ist es, heuer bereits den Frühling mit einem Fest einzuläuten», sagte Widmer Gysel. Gleichzeitig lud sie die Zürcherinnen und Zürcher zu einem Besuch nach Schaffhausen ins «kleine Paradies» ein, «aber lassen sie sich nicht von der Umschreibung 'klein' täuschen, das 'Paradies' ist - theologisch betrachtet - unendlich gross», sagte Widmer Gysel und erhob zum Schluss ihrer Rede das Glas auf das Wohl der Stadt Zürich und deren Zünfte. Gefüllt waren auch die Gläser der übrigen Besucher, diesmal natürlich mit feinen Tropfen aus dem Blauburgunderland, die den Gästen offenbar ebenso mundeten wie das Schaffhauser Essen - Rieslingschaumsuppe, Schweinshalsbraten «Munotwächter» an Blauburgundersauce, Kartoffelstock und Karotten. Bevor aber serviert wurde, bedankte sich Bernhard Seiler, Obmann der Schaffhauser Zünfte, für die Einladung ans Sechseläuten und brachte, wie es Brauch ist, auch ein Gastgeschenk mit: 12 Schaffhauser Taler - Sinnbild für die zwei Schaffhauser Gesellschaften und zehn Handwerkerzünfte - übergab er der Zürcher Zunft Zur Zimmerleuten, verbunden mit einem Check über 30 000 Franken als Beitrag für den Wiederaufbau des 2007 abgebrannten Zunfthauses. Bevor es dann wirklich ans Essen ging, zog das Zunftspiel St. Niklausen unter dem Klatschen aller Anwesenden mit dem bekannten Sechseläutenmarsch ins Zelt ein. Später dann übernahm Suzanne Klee mit ihrer Band die musikalische Umrahmung des Abends. Draussen auf dem Lindenhof lockten gestern zahlreiche Attraktionen grosse und kleine Gäste an: In verschiedenen Tipi-Zelten konnte gemalt, gebastelt, geforscht und gespielt werden, Geschichten wurden erzählt und Rätsel gelöst. Eine Wein-Lounge mit Schaffhauser Spezialitäten lud die Älteren zum Verweilen ein. Bei allen Altersklassen gleichermassen beliebt war die Riesenrutsche: Diese bescherte auch hohen Regierungsvertretern (siehe kleines Bild) einen rasanten Abstieg

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