Accesskeys

Unternavigation

Kontakt

Haben Sie Fragen oder Anregungen? Kontaktieren Sie mich!

Ein letztes Mal strammstehen

Schaffhauser Nachrichten, 12.02.2006 von Nadja Sutter

sn.gif

Alle Wehrmänner des Jahrgangs 1972 wurden gestern aus der Wehrpflicht entlassen.

Vom einfachen Soldaten bis zum Wachtmeister mussten gestern ungefähr 160 Männer und Frauen aus dem Kanton Schaffhausen einen Teil ihrer Ausrüstung abgeben. Von neun bis halb elf Uhr wurden alle Wehrmänner der Jahrgänge 1972 und einige Männer der Jahrgänge 1973 bis 1976, sofern diese die Dienstpflicht erfüllt hatten, auf dem Zeughausareal auf der Breite erwartet. Obligatorisch abgegeben werden mussten der Tarnanzug, die Kälteschutzjacke, die Taschenmunition, die Schutzmaske und die Trageinheit; all das wurde von WK-Leistenden sortiert und wird später von neuen Rekruten wieder verwendet. Den Rest der Ausrüstung, also auch praktische Dinge wie den Schlafsack oder das Kochgeschirr, konnten die Wehrmänner behalten. Wer ausserdem die letzten drei Jahre am obligatorischen Schiessen und am Feldschiessen teilgenommen hatte und einen gewissen Betrag zahlte, konnte seine Pistole oder sein Sturmgewehr nach Hause nehmen. Ungefähr die Hälfte der Wehrdienstleistenden nutzt diese Möglichkeit; die meisten davon stammen aus ländlichen Regionen.

Ausgelassene Stimmung

Am Mittag fand die offizielle Verabschiedung durch Regierungsrat und Militärdirektor Heinz Albicker in der Dreifachhalle auf der Breite statt. Unter den Wehrmännern herrschte eine ausgelassene Stimmung; nicht wenige schienen froh zu sein, den Militärdienst hinter sich lassen zu können.
Nach der Begrüssung durch den Kreiskommandanten Martin Vögeli erklang die Nationalhymne, und die Fahne wurde hereingetragen. Dann ergriff Heinz Albicker das Wort und hielt eine kurze Ansprache. Er äusserte sich in seiner Rede zur sicherheitspolitischen Lage der Schweiz, unter anderem zur Bedrohung durch den Terrorismus. So sei die Sicherheitspolitik unberechenbarer geworden: «In einem Umfeld ohne klar fassbaren Gegner und ohne klare Fronten bergen zahlreiche Konfliktsituationen das Risiko, auf die Schweiz überzuschwappen.»
Aus der Wehrpflicht entlassen wurde auch Regierungsrätin und Oberst Rosmarie Widmer Gysel. Sie zeigte sich sichtlich gerührt, als Albicker zum Schluss seiner Rede die Wehrmänner und Wehrfrauen endgültig aus dem Dienst entliess und später jedem Einzelnen die Hand schüttelte.

Quelle