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Ein Heliostat für die neue Sternwarte Schaffhausen
Schaffhauser Nachrichten, 20.06.2009 von Susanne Huber
Der Prix Vision wurde dieses Jahr für drei Projekte der Berufsbildung verliehen.
Sieben Projekte hatten sich um den diesjährigen Prix Vision beworben. Gestern war im Zunftsaal zun Kaufleuten in Schaffhausen die Preisverleihung. Das Ziel des Prix Vision ist es, innovative Projekte der Berufsbildung auszuzeichnen und finanziell zu unterstützen. Das Preisgeld kommt aus einem Legat der Familie Peyer und betrug dieses Jahr 70 000 Franken. Prämiert wurden drei Projekte.
Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel überreichte als Mitglied der Jury die Preise. Sie unterstrich in ihrer Rede die Wichtigkeit der Projekte, die alle etwas leisten würden, was der Staat im Rahmen seiner Angebote zur Berufsbildung nicht übernehmen könne. Der mit 35 000 Franken dotierte erste Preis ging an das Projekt «Heliostat». Der Heliostat ist ein Apparat, der das Licht der Sonne immer auf dieselbe Stelle wirft, unabhängig davon, wo am Himmel die Sonne gerade steht. Er wird von Astronomen zur Sonnenbeobachtung gebraucht. Im Rahmen des Projektes sollen ein Heliostat und ein Spektroskop für die neue Sternwarte Schaffhausen konstruiert und gebaut werden. Daran beteiligt sind verschiedenste Akteure aus der Kantonsschule, der Wibilea, von Institutionen der Optik und der Astronomischen Arbeitsgruppe der Naturforschenden Gesellschaft Schaffhausen. Ein interdisziplinäres Projekt also, das dazu beiträgt, dass die neue Sternwarte nicht bloss eine Hülle bleibt, sondern auch einen Inhalt bekommt, wie Kurt Seiler, der Präsident der Naturforschenden Gesellschaft bemerkte, als er den Preis entgegennahm. Der zweite Preis ging an «Aqua per L'Aquila», ein Projekt des BBZ des Kantons Schaffhausen. Es will die Menschen aus L'Aquila unterstützen, die beim Erdbeben Anfang April obdachlos geworden sind. Mit 30 000 Franken legt die Jury den Grundstein zu seiner Realisierung und gibt damit Sanitärinstallateur-Lernenden die Möglichkeit, in den nächsten Herbstferien eine Woche nach L'Aquila zu reisen, um dort beim Wiederaufbau der Wasser- und Abwasserinstallationen mitzuarbeiten. Das dritte prämierte Projekt hat das Ziel, mit einer neuen Software die Modulverwaltung der Informatik-Lehre zu erleichtern und damit den Stand des Notenportfolios jedes Lernenden transparent zu machen. Eingereicht wurde es von der Schaffhauser Lehrmeistervereinigung Informatik.