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Die SVP feierte Wahlsieg von unerwartetem Ausmass

Schaffhauser Nachrichten, 22.10.2007 von Robin Blanck

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Der neue Nationalratssitz und der bisherige Ständeratssitz gaben gestern genug Grund zum Feiern für die SVP und ihre Anhänger.

``So ein Tag, so wunderschön wie heute, so ein Tag, der dürfte nie vergehn``, sang der ganze Reckensaal gestern Abend kurz nach 20.45 Uhr, als endlich alle SVP-Kandidaten im Reiat eingetroffen waren und die zahlreichen Glückwünsche entgegenehmen konnten. Edgar Studer, Vertreter der SVP International, war als Erster vor Ort, darauf folgte Hannes Germann, der seinen Ständeratssitz erfolgreich verteidigen konnte. In kurzen Abständen tauchten dann Daniel Preisig und Stefan Hiltbrunner, die Vertreter der Jungen SVP, auf, bald darauf erschien auch Franz Hostettmann, der von seinem Resultat «absolut begeistert» war, «ein besseres Resultat konnte ich nicht erwarten», sagt er. Schliesslich erschien der neue Schaffhauser Nationalrat Thomas Hurter im Reckensaal. Jeweils wenn ein Kandidat den gut gefüllten Saal betrat, brandete Applaus auf, Standing Ovations von den Anwesenden erhielt aber nur Thomas Hurter.

SVP-Kantonalpräsident Werner Bolli wandte sich denn auch voller Freude an «Herrn SVP-Nationalrat Thomas Hurter» und «SVP-Ständerat Hannes Germann» und gratulierte den beiden zu ihrem Erfolg. «Einen Wahlsieg in diesem Ausmass hätte ich nie erwartet, auch wenn ich immer optimistisch war», sagte Bolli. Bereits vor dem Auszählen der städtischen Stimmen sei man über 6000 Stimmen vor der Konkurrenz gelegen, «das ist sensationell», sagte Bolli. Mit Analysen der Wahlresultate wollte Bolli sich zurückhalten, sagte aber angesichts des Resultats der beiden FDP-Kandidaten Lenherr und Müller-Buchser, ihres Zeichens Gewerbeverbandspräsidentin: «Das gibt zu denken. Wer vertritt die Interessen des Gewerbes, wenn nicht die SVP?» Bolli warnte jedoch davor, sich auf den Lorbeeren auszuruhen: «Morgen beginnt der Wahlkampf für den Kantonsrat!», sagte er. In seiner Bilanz dankte er auch den Vertretern der SVP-International-Liste und der Jungen SVP. Letztere zeigten sich mit dem Erreichten zufrieden: «Ich bin sehr zufrieden mit dem Ausgang der Wahl», sagte JSVP-Kandidat Stefan Hiltbrunner, «ich hätte nicht mit einer solchen Prozentzahl gerechnet.» Daniel Preisig freute sich darüber, dass «die Partei den Nationalratssitz geholt hat».
Wahlkampfleiter Markus Schlatter lobte das Ergebnis von Hannes Germann als «Glanzresultat», denn es sei ihm gelungen, 200 Stimmen gegenüber dem Jahr 2003 zuzulegen, «und das bei mehr Konkurrenz». Als stärkste politische Partei habe man von Anfang an bei den Nationalratswahlen einen der beiden Schaffhauser Sitze beansprucht. Ob die nationale Partei das von ihr gesteckte Ziel einer Zunahme von 100 000 Stimmen erreichen werde, sei noch offen, die Schaffhauser SVP habe aber ihren Teil des Zuwachses - rund 2000 Stimmen - mehr als erreicht: «Wir haben mindestens das Vierfache davon zugelegt», sagte Schlatter und erhielt wie seine Vor- und Nachredner immer wieder spontanen Applaus aus dem Saal. Der Sieg von Thomas Hurter, welcher der Partei nach 72 Jahren wieder einen Nationalratssitz beschert hat, sei «ein Meilenstein, der auch schweizweit Beachtung finden wird». Regierungsrat Erhard Meister gratulierte im Namen der SVP-Regierungsratsdelegation - bestehend aus ihm selbst und Rosmarie Widmer Gysel - zum Wahlerfolg. «Freude herrscht» reaktivierte er ein Bonmot von Alt-Bundesrat Adolf Ogi und beschrieb damit die Stimmung im Saal sehr präzis. «Ich habe von Anfang an gespürt, dass diesmal alle den Sieg glauben», sagte Meister. Natürlich gab es auch Geschenke für die Kandidaten, einmal in Flaschenform, daneben aber auch Blumen, wobei diese den Ehefrauen der beiden Sieger übergeben wurden. Dem Fest vorausgegangen war das Warten auf die endgültigen Resultate der Stadt: Statt des geplanten Programmablaufs musste umgestellt werden, sodass die Anwesenden bereits kurz vor 20 Uhr mit Kartoffelsalat und Fleischkäse verpflegt wurden. Das tat der Stimmung keinen Abbruch, im Gegenteil: Mit vollem Bauch festet es sich offenbar besser, wie das muntere Treiben bewies.

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