Accesskeys

Unternavigation

Kontakt

Haben Sie Fragen oder Anregungen? Kontaktieren Sie mich!

Die Familie als «ruhender Pol» im Leben

Junge Wirtschaftskammer: Rosmarie Widmer Gysel

Schaffhauser Nachrichten, 23.11.2004 von Jürg Rieser

sn.gif

Die neue Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel verriet den Jaycees viel über Erfolgsfaktoren und Herausforderungen.

«Die Frau», meinte Susanne Wunderli , amtierende Präsidentin der Jungen Wirtschaftskammer Schaffhausen, «hat auch eine Vergangenheit». Und die interessierte offensichtlich, wie der sehr gut besuchte Anlass der Jaycees am Donnerstagabend im Gasthaus Paradies belegte, wo einerseits die neue Schaffhauser Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel einen Einblick in ihren beruflichen Werdegang gewährte und anderseits zahlreiche Interessierte in die Geheimnisse der eigentlich gar nicht mysteriösen «Kammer» eingeführt wurden.
«Erfolgsfaktoren und Herausforderungen einer Managerin und eine kleine Erfolgsstory» - auf diese Überschrift hatten sich Referentin und Veranstalterin geeinigt, und an Herausforderungen hat es Rosmarie Widmer Gysel in ihrer beruflichen Karriere nicht gefehlt. Begonnen haben sie mit dem Besuch der Sekundarschule in Schaffhausen und damit dem Schritt aus der engeren Heimat hinaus, fortgesetzt haben sie sich an zahlreichen Stationen, von denen hier lediglich die Tätigkeiten beim Migros-Genossenschaftsbund, bei der Forbo Eglisau (Spartencontrolling), beim Nachdiplomstudium an der HSG oder bei Farner PR, wo Rosmarie Widmer Gysel als CFO tätig war, erwähnt werden, bis hin zum Amt als Regierungsrätin und zur Übernahme des Erziehungsdepartementes am kommenden 1. Januar 2005.
Tätigkeiten im Militär (Oberst) und auf politischer Ebene gehören auch zum vielfältigen Aktivitätenspektrum von Rosmarie Widmer Gysel, die auch auf den vergangenen Regierungsrats-Wahlkampf zurückblickte. Die SVP hat mit neuen Ideen und grafischen Formen überrascht und im wahrsten Sinne des Wortes «Flagge gezeigt». Sie habe auch etwas Glück gehabt, meint die Referentin, aber: «Um Glück zu haben, sind auch grosse Anstrengungen nötig.» Gespannt waren die Nachwuchs-Führungskräfte der Kammer aber wohl vor allem auf die persönlichen Erfolgsfaktoren der Managerin und Politikerin, als da sind Neugier und Interesse, ein starker Wille, Zielstrebigkeit und die Bereitschaft, einen als richtig erkannten Weg auch tatsächlich zu Ende zu gehen, oder die Fähigkeit, eine Arbeit auch zu Ende bringen zu können. Die Achtung vor dem Menschen gehört übrigens ebenfalls dazu, ebenso gesunder Ehrgeiz, gekoppelt mit Bescheidenheit. Wer erfolgreich sein will, meinte die neue Regierungsrätin, muss auch an die eigenen Fähigkeiten glauben und etwas wagen, denn sonst ist nichts zu gewinnen. Wichtigster Erfolgsfaktor aber ist für Widmer Gysel die Familie, der ruhende Pol im Leben, wo «sie auch einmal ausflippen kann». In der Politik ist das in der Regel weniger empfehlenswert, und deshalb bemüht sie sich jetzt, eine «dickere Haut» wachsen zu lassen und «ein geistiges Regenmäntelchen» umzuhängen, an dem beleidigende Kritik ablaufen kann. Übrigens, einen ersten politischen «Schlag» hat sie bereits kassieren müssen. Rosmarie Widmer Gysel erhielt nicht ihr Wunschdepartement, die Finanzen, sondern nach dem Wechsel von Heinz Albicker die Bildung. Dieser Schritt, meinte sie, habe schon etwas erstaunt. Um es sofort ins Positive zu wenden: «Hier, im Erziehungsdepartement, kann ich vieles für eine gedeihliche Zukunft bewegen.»

Quelle