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Der Startpunkt für die eigene Laufbahn

Schaffhauser Nachrichten, 07.04.2008 von Jan Hudec

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In der Kirche St. Johann fand gestern abend traditionsgemäss die Maturafeier statt. Umrahmt von festlichen Ansprachen und gelungenen Musikbeiträgen, erhielten die Maturandinnen und Maturanden ihre Zeugnisse.

«Sie alle stehen an einem entscheidenden Punkt Ihres jungen Lebens», meinte Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel zu den frischgebackenen Maturandinnen und Maturanden, als sie ihnen zu ihrer gelungenen Prüfung gratulierte. «Nun haben Sie die Gelegenheit», so Widmer Gysel weiter, «eine auf Sie zugeschnittene Ausbildung zu wählen.» Die Maturafeier, die gestern in der Kirche St. Johann abgehalten wurde, setzt einen Schlusspunkt unter eine vierjährige Schulzeit und markiert zugleich den Startpunkt für die Laufbahn dieser jungen Frauen und Männer.


Es war ein rundum gelungenes Fest. Dafür sorgten nicht nur die feierlichen Ansprachen, sondern insbesondere auch die stimmungsvollen Musikdarbietungen, die von den Kantonsschülern selbst kamen. Vom Kammerchor über das Vokalensemble bis zum Jazz-Duo - die Auftritte wurden vom Publikum lautstark beklatscht.


«Stellen Sie die Dinge in Frage»


Die Maturarede durfte am gestrigen Abend Bundesanwalt Erwin Beyeler halten, der die Kantonsschule in Schaffhausen 1971 abgeschlossen hat, wie Rektor Urs Saxer informierte. «Mein Pfarrer meinte zu mir, als ich konfirmiert wurde, ich solle Pfarrer werden», hob Beyeler an. «Wie Sie sehen, habe ich diesen Rat nicht befolgt, aber ich habe seither darum getrauert, dass ich nie vor einer vollen Kirche reden konnte.» Umso mehr freue es ihn nun, hier sprechen zu können, sagte er schmunzelnd. Gute Tipps und Ratschläge für die Maturandinnen und Maturanden werde er sich sparen, «sie müssen ihre eigenen Erfahrungen machen». Dafür habe er aber einige Bitten an sie: «Gehen Sie hinaus, sammeln Sie Erfahrungen und kommen Sie dann wieder zurück. Lernen Sie die Dinge in Frage zu stellen, und mischen Sie sich ein.» Es sei wichtig, sich politisch zu engagieren. «Bei allem Engagement sollten Sie aber nie vergessen, dass man die Dinge stets auch aus einem anderen Blickwinkel betrachten kann. Sie brauchen Biss, ohne verbissen zu sein.»


1000 Franken für die beste Prüfung


Nach einem weiteren Musikstück war es endlich soweit. Die Zeugnisse wurden verteilt. Klassenweise betraten die Maturandinnen und Maturanden das Podium, um von ihrem Rektor ihr Zeugnis entgegenzunehmen, wobei die Klassenbesten jeweils noch extra geehrt wurden. Nach dieser Zeremonie vergab die Verbindung Munot einen Anerkennungspreis für die beste Maturprüfung 2008. Das Preisgeld in der Höhe von 1000 Franken ging an Julia Hepfer.
Zum Abschluss forderte Urs Saxer alle Anwesenden dazu auf, sich zu erheben, um gemeinsam das berühmte Studentenlied «Gaudeamus igitur» anzustimmen. «Gaudeamus igitur» meint zu Deutsch: «Lasst uns also fröhlich sein!» Eine Aufforderung, der die Maturandinnen und Maturanden am gestrigen Abend wahrscheinlich nicht mehr bedurft hätten.

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