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Der Mitgliederbeitrag wird verdoppelt
Schaffhauser Nachrichten, 31.03.2009 von Hermann-Luc Hardmeier
Der Gewerbeverein Klettgau verschiebt die Chläggi-Ausstellung auf 2012 und beschliesst, die nächsten dreiJahre für das Jubiläum zu sparen.
«Ich bin Gärtner und möchte die aktuelle Wirtschaftslage mit der Pfanzenwelt vergleichen», begrüsste Präsident Dirk Grevsmühl die Gäste an der Generalversammlung des Gewerbevereins Klettgau. Die einzigen, die im Moment funktionierten und wie junge starke Eichen im Wald stünden, seien die KMU, so Grevsmühl.
Mit Witz und ein wenig Schalk führte der Präsident im Restaurant Gemeindehaus in Hallau die 90 Gäste durch die Generalversammlung. Genüsslich las er zunächst die Liste der abwesenden Gäste vor und zählte von «Krankheit» bis «Babysitter ausgefallen» die Gründe für das Fernbleiben auf. Im Jahresbericht des Präsidenten forderte Grevsmühl anschliessend, dass alles unternommen werden müsse, um die wirtschaftlichen Betriebe nicht an ihrer Entfaltung zu hindern. Konkret spielte Grevsmühl auf die geplanten Erweiterungen und Ausbauten der Verkehrsverbindungen im Klettgau an. Er sprach sich für den Bau des Galgenbucktunnels und für den Halbstundentakt der Busse- und Bahnen aus. Der Kassier Martin Studer präsentierte anschliessend die Jahresrechnung. Trotz dem Minus von 2156 Franken stehen die Finanzen des Gewerbevereins auf gesunden Beinen. Das Vereinsvermögen verringert sich durch den Verlust minim und liegt neu bei gut 35 000 Franken. Die Rechnung 2008 wurde im Anschluss einstimmig abgenommen. Dirk Grevsmühl beantragte, den Mitgliederbeitrag für die nächsten drei Jahre zu erhöhen. Grund für die Erhöhung ist das anstehende 100-Jahr-Jubiläum des Gewerbevereins. Es sollen zusätzlich 15 000 Franken in die Vereinskasse fliessen, damit man die Feierlichkeiten gebührend begehen kann. Die Erhöhung wurde einstimmig angenommen. Auch die Verschiebung der Chläggi-Ausstellung von 2011 auf das Jahr 2012 wurde gut geheissen. Dann wurden Mutationen bei den Mitgliedern bekanntgegeben. Vizepräsident Andi Müller tritt aus dem Vorstand aus, und der Siblinger Steinmetz Roger Meier wird ihn ersetzen. Der Verein zählt neu 163 Mitglieder. Anschliessend hielt Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel eine Rede und forderte die Anwesenden auf, trotz Wirtschaftskrise weiterhin Lehrlinge auszubilden.
Charmant und dynamisch
Wirtschaftsförderer Thomas Holenstein stellte die Ergebnisse der Arbeitsgruppe «Visionen für Schaffhausen» vor. Er führte aus, wie das Klettgau 2020 bezüglich Wirtschaft und Wohnraum aussehen könnte. «Schaffhausen muss eine charmante und dynamische Alternative zur Metropole Zürich werden», so Holenstein. Bis das Klettgau jedoch ein «Industriegebiet von nationaler Bedeutung» ist und mit einer «attraktiven nationalen Verkehrsanbindung» ausgestattet ist, wird es wohl eine Weile dauern.