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Böögg mit einem Schaffhauser Schlips
Schaffhauser Nachrichten, 27.03.2009 von Karl Hotz
Die Zürcher Zünfte freuen sich auf den Ehrengast Kanton Schaffhausen am diesjährigen Sechseläuten. Diesen Eindruck erhielt man gestern an einer Pressekonferenz.
Eishockeyfans spüren den Frühling an den Bärten, denn viele Spieler rasieren sich während des Playoffs nicht. Die Fans müssen dazulernen: Auch Zürcher Zünfter - pardon: Zöifter - tragen im Frühjahr Bart. Zumindest wenn sie wie Jürg C. Scherz, Präsident des Zentralkomitees der Zünfte Zürichs, zur Kämbel-Zunft gehören, deren Mitglieder am Umzug traditionellerweise als bärtige Beduinen mitmarschieren. Scherz stellte gestern im Zunfthaus zur Waag in Zürich das Programm vor und begrüsste den Gastkanton Schaffhausen überaus herzlich. Regierungspräsidentin Rosmarie Widmer Gysel, Baudirektor und OK-Präsident Reto Dubach und Staatsschreiber Stefan Bilger dürften die Äusserungen von Scherz wie Balsam empfunden haben, denn er würdigte den diesjährigen Gastkanton als kreativ, spannend und attraktiv. Man werde den Schaffhausern einen würdigen Empfang bereiten, versprach Scherz.
Und ein besonderes Zeichen der Sympathie wurde ganz am Schluss der Veranstaltung bekanntgegeben. Der Böögg - sonst traditionellerweise ganz in Weiss - wird am 20. April einen ganz besonderen Schlips tragen, der Sujets des Gastkantons aufnimmt. Das verriet Jürg Glarner von der Zunft Witikon, der für den Bau des Bööggs verantwortlich ist. Er überreichte diesen Schlips Rosmarie Widmer Gysel - «Sie dürfen ihn aber nur fünf Minuten halten, dann kommt er zurück an den Hals des Bööggs», scherzte Glarner dabei.
Klein, fein, paradiesisch
Rosmarie Widmer Gysel sagte in ihren Grussworten ihrerseits, Schaffhausen wolle unter dem Motto «klein, fein und ein kleines Paradies» den Zürchern Einblicke in den Kanton Schaffhausen vermitteln. Sie freue sich ganz besonders darauf, auch einmal im Frühjahr festen zu dürfen, denn im Kanton Schaffhausen laufe die Festsaison traditionellerweise eher im Herbst. Regierungsrat Reto Dubach, Präsident des Schaffhauser Organi- sationskomitees, und Staatsschreiber Stefan Bilger stellten das vielfältige Programm vor, das die Schaffhauser in Zürich planen (vgl. auch SBN vom 22. Januar). Seit 1991 ein Gastkanton ans Zürcher Frühlingsfest eingeladen wird, erhält dieser immer auch Gelegenheit, sich drei Tage lang auf dem Lindenhof zu zeigen. Die Schaffhauser wollten das nutzen, so Dubach, um den Zürchern ein fröhliches Familienfest zu bieten und ihnen zugleich den Kanton Schaffhausen näherzubringen. Zauberer, Gaukler, eine riesige Kugelbahn, Schafe zum Streicheln, Musikdarbietungen, eine Riesenrutschbahn vom Lindenhof hinunter an die Schipfe am Limmatufer und selbstverständlich auch der Schaffhauser Wein (in einem eigens errichteten Lounge-Zelt) und vieles mehr gehören zu den Attraktionen. Und auch am Kinderumzug - «wir haben trotz Ferien genug Teilnehmer gefunden», sagte Dubach - und am Umzug vom Montag wird Schaffhausen gebührend vertreten sein.