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Artillerietag mit altem Geschütz

Schaffhauser Nachrichten, 09.03.2012 von Urs Blumentritt

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Artillerietag 2012, Bild Fabian Stamm (SN)

Geschütze und Fahrzeuge aus fast 100 Jahren Militär-geschichte waren am Artillerietag im Museum im Zeughaus zu sehen.

Ein eigentümliches Bild empfing die Besucher der Schaffhauser Altstadt am Samstagmorgen: Ein Tross mit pferdegezogener Artillerie und weiteren Wagen war unterwegs in Richtung Breite. Trotz des trüben Wetters nahm hier in der Altstadt der Artillerietag des Museums im Zeughaus seinen Anfang. Und das Wetter hielt auch die über 1000 Gäste nicht davon ab, dem Zeughaus einen Besuch abzustatten. Im Museum angekommen, konnten sie neben der aktuellen Dauerausstellung «Neues Ziel! Die Artillerie im Wandel der Zeit» auch Geschütze und Fahrzeuge aus fast 100 Jahren Militärgeschichte betrachten. Auf der grossen Wiese vor dem Zeughaus standen sie, eindrucksvoll aufgereiht, für die Zuschauer bereit. Als Vertreter der pferdegezogenen Artillerie stand zum Beispiel eine schwere Haubitze 15 cm aus dem Jahr 1916 auf dem Platz, bei der motorisierten Artillerie ein Saurer-M8-Zugfahrzeug mit einer 15-cm-Haubitze ’42. Wer weiter in der Zeit vorstiess, entdeckte unter anderem eine Panzerhaubitze 88/95 M 109 Kawest, die von der Artillerieabteilung 49 der Schweizer Armee betrieben wurde.

Drei Generationen

Wer dem eingangs erwähnten Pferdetross gefolgt war, erreichte das Zeughaus genau rechtzeitig zur Eröffnung des Artillerietages durch Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel. Sie teilte in ihrer Rede ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit der Artillerie mit den Besuchern. Nach einem geschichtlichen Überblick über die Artillerie in der Schweiz führte sie die Zuhörer schliesslich in die Gegenwart und zum aktuellen Anlass: «Der heutige Artillerietag schlägt eine Brücke zwischen drei Generationen der Geschütze aus der Artillerie und damit auch zwischen drei Generationen der Technik. Er schlägt aber auch eine Brücke zwischen mindestens drei, wenn nicht gar vier Generationen von Menschen: zwischen den Artilleristen, den engagierten Helferinnen und Helfern und den interessierten Besucherinnen und Besuchern.»

Viel Freiwilligenarbeit

Nach der Eröffnungsrede führte Martin Huber weiter durch das Programm. Er ist der Präsident des Stiftungsrates des Museums Zeughaus und war eine der treibenden Kräfte hinter dem Artillerietag. Im Interview berichtete er mit Begeisterung, wie das Projekt der Ausstellung mit viel Freiwilligenarbeit in etwa 7000 Arbeitsstunden realisiert wurde. Weiter erzählte er: «Bei der Ausstellung ‹Neues Ziel› war schon immer eine der Ideen, nicht nur eine statische Ausstellung zu haben, sondern auch den Leuten anschaulich zu zeigen, wie das ganze Material funktioniert hat, und es erneut zum Leben zu erwecken.» Mit drei verschiedenen Vorführungen zum Thema Artillerie ist das den Veranstaltern auch eindrücklich gelungen. Für die Verpflegung der Gäste war mit «Spatz» oder einer Wurst direkt aus der Feldküche gesorgt, und die Knabenmusik Schaffhausen bot über Mittag das musikalische Rahmenprogramm. Das Museum im Zeughaus hat mit dem Artillerietag einen gelungenen Anlass auf die Beine gestellt, der die Besucher ein Stück Militärgeschichte hautnah erleben liess und Lust auf mehr machte.

Archiv SN