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Amsler wird Erziehungsminister

Schaffhauser Nachrichten, 16.12.2009 von Erwin Künzi

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Rosmarie Widmer Gysel übernimmt von Heinz Albicker das Finanzdepartement, Christian Amsler wird neu Chef des Erziehungsdepartements. Das hat gestern die Regierung beschlossen.

Die Spekulationen begannen kurz nach dem 29. November: An diesem Tag war Christian Amsler neu in die Regierung gewählt worden, als Nachfolger von Heinz Albicker, dem Vorsteher des Finnanzdepartements, der auf Ende März 2010 seinen Rücktritt erklärt hatte. Welches Departement wird der Frischgewählte übernehmen, das Finanz- oder das Erziehungsdepartement (ED)? Diese Frage stellten sich noch am Wahltag die Politauguren und erinnerten sich an die Gesamterneuerungswahlen von 2004, als der damalige Erziehungsdirektor Heinz Albicker anschliessend zu den Finanzen wechselte und Rosmarie Widmer Gysel, die viele wegen ihrer vorherigen beruflichen Tätigkeit eher dort gesehen hätten, als Letztgewählte das ED übernehmen musste. Würde es erneut eine Rochade geben?

Die Gerüchte, dass dem wirklich so sei, verdichteten sich gestern im Verlauf des Tages, umso mehr, als die Sitzung des Regierungsrats andauerte und erst mit der Mittagspause beendet wurde. Um 16.12 Uhr kam die Bestätigung von der Staatskanzlei. Hier der offizielle Text: «Die Regierung hat heute im Beisein des neugewählten Regierungsrates Christian Amsler die Departementsverteilung vorgenommen. Er wird Vorsteher des Erziehungsdepartementes. Die bisherige Vorsteherin des Erziehungsdepartementes, Regierungspräsidentin Rosmarie Widmer Gysel, übernimmt vom zurücktretenden Regierungsrat Heinz Albicker die Leitung des Finanzdepartementes. Die neue Departementsverteilung gilt ab dem 1. April 2010.» Weiter heisst es in der Mitteilung, dass die Zuteilung der übrigen Departemente gleich bleibe, ebenso ihre Organisation sowie die Stellvertretungen bei den einzelnen Departementen. Neu ist einzig, dass der Sachbereich Informatik vom ED zum Finanzdepartement wechselt, und zwar auf den 1. April 2010. Noch vor dem Versand der offiziellen Mitteilung waren die Kader sowie die Mitarbeitenden der beiden Departemente informiert worden. In einer ersten Stellungnahme erklärte Christian Amsler, er hätte sich jedes Departement vorstellen können, es sei aber klar, dass sein Herz besonders für die Bildung schlage. Dass er jetzt dieses Departement erhalten habe, sei für ihn «ein wunderbares Weihnachtsgeschenk». «Hoch motiviert und mit grosser Vorfreude übernehme ich im April 2010 das Erziehungsdepartement mit Bildung, Familien- und Jugendpolitik und Kultur», sagte Amsler. Über seine politischen wie inhaltlichen Pläne, zum Beispiel zur Neuauflage des Schulgesetzes, wollte sich Amsler noch nicht äussern, da Rosmarie Widmer Gysel ja noch bis Ende März 2010 das Departement leite. Rosmarie Widmer Gysel ihrerseits machte gegenüber den SN klar, der Entscheid zum Wechsel sei ihr schwer gefallen: «Während meiner Zeit im ED ist mir die Bildung ans Herz gewachsen. Wäre nicht diese Ersatzwahl gewesen, ich hätte keinen Grund zum Gehen gehabt, da mir die Arbeit im ED weiterhin Freude macht.» Die Vermutung, der ablehnende Volksentscheid beim Schulgesetz sei ein Grund für den Wechsel gewesen, weist sie vehement zurück: «Nach der Abstimmung haben wir die Gründe für das Nein analysiert, mit allen beteiligten Kreisen gesprochen und dann erfolgreich die Grossgruppenkonferenz durchgeführt. Anfang Januar soll der Plan zum weitern Vorgehen präsentiert werden. Ich habe nichts liegen gelassen und werde mit Volldampf bis Ende März weiterarbeiten.» Ein wichtiger Grund für den Wechsel, auch aus Sicht der Regierung, sei vielmehr gewesen, dass es unklug sei, einen Neuling mit den Finanzen zu betrauen. «So aber ist es gut für den Kanton, denn Christian Amsler kommt aus dem Bildungsbereich und ist glücklich mit der Verteilung», meinte Widmer Gysel abschliessend.

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