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Schaffhausen, das Griechenland der Schweiz
Schaffhauser Nachrichten, 21.09.2011 von Lorenz Schmid, Ramsen
Flasche leer, Kasse leer und ein äusserst dämlicher Vergleich mit den Verhältnissen in den USA, wo die Überschuldung noch grösser sei. So wird uns das Finanzdebakel, welches sich seit Jahren abzeichnete, von unserer Finanz- und Polizeidirektorin in der hiesigen Presse präsentiert. Wer glaubt, diese Finanzbeamten fahren künftig einen Finanzsparkurs, muss schlichtweg als Fantast bezeichnet werden. Bekanntlich wird erst gespart, wenn keine Moneten mehr fliessen.
Unsere Finanzvorsteherin bittet bei ihren bald 4000 Angestellten um Vorschläge, wie Kosten eingespart werden können. Haben Sie etwa schon jemals erlebt, dass ein Beamter am eigenen Stuhlbein sägt? Vor einigen Tagen wurde ein zweiter Kommunikationsbeauftragter für die Kantonspolizei gesucht für unseren doch so kleinen Kanton. Sollte ab und zu Not am Mann sein, so könnte der Kommandant diese Lücke füllen. Diesem von uns gut honorierten Chefbeamten würde es gut anstehen, mehr persönlich für die Öffentlichkeitsarbeit zu tun als bisher, ist er doch für unsere Sicherheit zuständig und ein Mann von öffentlichem Interesse. Ich frage mich auch, wieso man nicht schon lange das städtische und das kantonale Forstamt zusammengeführt hat. Da könnten hauptsächlich einige Stellen in der obersten und mittleren Etage gestrichen werden, da diese ja mehrheitlich nur noch das zurzeit hochaktuelle tote Holz pflegen. Tiefbau, Hochbau und Fahrzeugkontrolle könnten teilweise privatisiert, rentabler, effizienter und volksnaher geführt werden. Eines ist todsicher: Wäre das Finanzdepartement in roter Hand, so hätte man schon längst Konsequenzen gefordert. Manchmal hat man schon den Eindruck, unser Kantonsparlament habe Scheuklappen an. Dies, weil sie nicht wollen, können oder weil Partei-interessen im Wege stehen. Ich bin gespannt auf die kommenden Wahlen im nächsten Jahr, ob das Volk auf dieses angerichtete Debakel endlich reagiert und nur Leute wählt, welche vom operativen Geschäft etwas verstehen.
